Ex-Parlamentschef

Jazenjuk soll neuer ukrainischer Premier werden

Ausland
26.02.2014 22:41
Der frühere Parlamentschef Arseni Jazenjuk soll neuer Premier in der krisengebeutelten Ukraine werden. Das hat die Oppositionsbewegung gegen den gestürzten Präsidenten Viktor Janukowitsch am Mittwochabend auf dem Unabhängigkeitsplatz in der Hauptstadt Kiew bekannt gegeben. "Diese Regierung steht vor einer ungeheuerlichen Herausforderung: Sie soll nichts Geringeres als das Land retten", sagte Jazenjuk. Die USA haben der Ukraine unterdessen eine Kreditbürgschaft von einerm Milliarde Dollar angeboten.

Der sogenannte Maidan-Rat, der sich aus Gremien verschiedenster Widerstandsbewegungen gebildet hat, nominierte den 39-Jährigen für das Amt des Regierungschefs. Jazenjuk (kleines Bild) ist Vorsitzender der Vaterlandspartei von Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko und gilt als Galionsfigur der Protestbewegung vom Maidan. Das Parlament muss der Ernennung zum neuen Premier am Donnerstag noch zustimmen.

Klitschko nicht auf Liste für Übergangsregierung
Dem Interimskabinett soll auch der mutmaßlich gefolterte Regierungsgegner Dmitri Bulatow als Sportminister angehören. Oleksandr Schlapak wurde als neuer Finanzminister vorgeschlagen, Andrej Deshchytsya soll Außenminister werden. Timoschenko stand ebenso wie Vitali Klitschko hingegen nicht auf der Liste, die den Zehntausenden am Mittwochabend auf dem Maidan vorgestellt wurde.

Die Wahl eines regulären neuen Präsidenten ist am 25. Mai geplant. Klitschko hat seine Kandidatur bereits angekündigt. Ob die aus der Haft entlassene Timoschenko ebenfalls kandidiert, ist offen. Die Ex-Regierungschefin will sich im März in Berlin wegen eines Bandscheibenvorfalls behandeln lassen.

USA schnüren Garantie von einer Milliarde Dollar
Die USA haben dem vor dem Finanzkollaps stehenden Land unterdessen eine Kreditbürgschaft von einer Milliarde US-Dollar zugesagt. "Wir schnüren erst mal eine Garantie von einer Milliarde Dollar, zusammen mit einigen weiteren Elementen", sagte US-Außenminister John Kerry am Mittwoch.

Die EU bereitet nach Kerrys Worten weitere Kreditbürgschaften in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar für die frühere Sowjetrepublik vor. Er formulierte das erste konkrete Hilfsangebot, seit das Parlament in Kiew den bisherigen prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch am Samstag abgesetzt hatte.

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