Gold für Russland

Biathlon-Staffel: “Bronze macht uns so stolz!”

Sport
22.02.2014 16:46
Österreichs Biathlon-Herren haben sich am Samstag in Sotschi Bronze in der Staffel gesichert. Das Quartett Christoph Sumann, Daniel Mesotitsch, Simon Eder und Dominik Landertinger hatte nach vier mal 7,5 Kilometern im Ziel 29,8 Sekunden Rückstand auf Russland, das Gold holte. Silber ging mit 3,5 Sekunden Rückstand an Deutschland.

Für die lange Zeit führende Staffel aus Norwegen vergab Schlussläufer Emil Hegle Svendsen mit einer Strafrunde beim letzten Schießen die Chance auf Edelmetal - der Favorit und Titelverteidiger landete nur auf Rang vier.

Für Österreich, das ohne Strafrunde blieb, war es die zweite Biathlon-Medaille bei den Winterspielen in Sotschi nach Silber von Landertinger im Sprint (siehe Infobox).

Mesotitsch: "Macht uns unglaublich stolz"
"Es war brutal spannend, denn es haben ja fünf Nationen bis zuletzt um Gold gekämpft. Außerdem bin ich beim Zuschauen zehnmal so nervös", meinte der 37-jährige Mesotitsch nach dem Gewinn seiner zweiten Olympia-Medaille. "Es ist so schwer, hier bei Olympia aufs Podest zu kommen, das macht uns unglaublich stolz. Ich bin froh, dass ich so von der Olympischen Bühne abtreten kann. Ich hatte bei allen drei Einzelrennen wirklich Probleme am Schießstand, und heute hat es endlich funktioniert."

Das Rennen war äußerst dramatisch verlaufen. ÖSV-Startläufer Sumann übergab noch mit 23,3 Sekunden Rückstand auf Leader Norwegen als Fünfter an Mesotitsch. Der war beim Liegendschießen gut in Fahrt, doch ausgerechnet beim letzten Schuss musste er dann doch noch zweimal Nachladen. "Das war ein blöder Fehler. Die ersten vier waren perfekt, ich hatte einen super Rhythmus, dann war ich wahrscheinlich in Gedanken schon weg. Blöd, dass ich zwei Nachlader gebraucht habe", ärgerte sich Mesotitsch noch nach seinem Lauf.

Österreich zur Halbzeit auf Rang sechs
Der Kärntner kam als Sechster zum zweiten Wechsel - mit 27,1 Sekunden Rückstand auf die weiterhin führenden Norweger, die zu dem Zeitpunkt 20 Sekunden vor Deutschland in die dritte Runde gingen. Schnellschütze Eder, der am Sonntag seinen 31. Geburtstag feiert, brachte nach einem flotten und fehlerfreien Liegendschießen Österreich erstmals in der Zwischenwertung in die Medaillenränge. Er musste allerdings bei seinem zweiten Schießen zweimal Nachladen, so übergab er nur als Fünfter (+18,6 Sekunden auf Leader Norwegen) an Landertinger.

Superstar Ole Einar Björndalen hatte in seiner Runde im Finish aber den Vorsprung eingebüßt, der Deutsche Arnd Peiffer übergab nur noch mit zwei Sekunden Rückstand auf Norwegen an Schlussläufer Simon Schempp. Nach dem Liegendschießen in der letzten Schleife gewann das Rennen an Dramatik, denn die Top Vier mussten allesamt Nachladen, und so bildete sich bis zu Kilometer 25,9 ein Führungsquartett innerhalb von nur 1,8 Sekunden.

Svendsen-Lapsus kostet Norwegen Edelmetall
Dann passierte Svendsen das Unerwartete im insgesamt achten Schießen des Bewerbs: Dreimal Nachladen war nicht genug, der Massenstart-Olympiasieger musste sogar auf eine Strafrunde - die anderen drei Nationen nützten diesen Lapsus eiskalt aus. Schempp und der Russe Anton Schipulin kamen ohne Nachlader durch, Landertinger schoss einmal daneben. Dieses Trio ließ sich die Medaillen nicht mehr nehmen, Schipulin und Schempp gingen mit großem Vorsprung auf Österreich ins Finish, doch das ÖSV-Quartett durfte nach Silber in Vancouver 2010 auch vier Jahre später über Staffel-Edelmetall jubeln.

Der bereits 38-jährige Sumann durfte sich zum insgesamt dritten Mal über Edelmetall freuen. "Ich habe mich richtig gut gefühlt auf der Loipe, das Hinunterziehen an die Küste hat etwas gebracht, die Bedingungen sind mir auch entgegengekommen, die Loipe war knackig", meinte der Steirer. Er selbst konnte sich nichts vorwerfen. "Das Rennen war von Beginn an sehr schnell, auf dem höchsten Punkt war ich etwas angeschlagen und habe einige Meter verloren." Er kann das Kapitel Olympia nach zweimal Silber 2010 nun mit neuerlichem Edelmetall erfolgreich abschließen.

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(Bild: KMM)



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