Fiskus umgangen

Feministin Schwarzer erstattete Selbstanzeige

Ausland
02.02.2014 13:04
Alice Schwarzer, Chefredakteurin der feministischen Zeitschrift "Emma" und Deutschlands bekannteste Frauenrechtlerin, hat über Jahre hinweg eine große Geldsumme in der Schweiz gebunkert. Wie der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, habe die 70-Jährige die dort angefallenen Zinsen nicht wie vorgeschrieben dem deutschen Fiskus zur Besteuerung angegeben. Schwarzer erstattete schließlich Selbstanzeige und zahlte eine sechsstellige Summe nach.

Laut dem Bericht soll die Kölner Journalistin und Autorin die Selbstanzeige bereits im vergangenen Jahr erstattet haben, als in den Medien immer wieder über Steuer-CDs und Schwarzgeldkonten im Ausland berichtet wurde. Danach habe sie eine sechsstellige Summe nachgezahlt, um ihre Steuerpflicht zu erfüllen. Somit muss die Vorzeige-Feministin keine Strafverfolgung mehr fürchten.

Erst kürzlich war der ehemalige "Zeit"-Herausgeber Theo Sommer wegen Steuerhinterziehung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Mit Schwarzer wurde nun laut "Spiegel" erneut eine "moralische Instanz der deutschen Presse" wegen einer Steuerangelegenheit auffällig.

"Bedauere den Fehler von ganzem Herzen"
Schwarzer selbst bestätigte am Sonntag den Bericht: "Das Konto war ein Fehler. Den bedauere ich von ganzem Herzen", schrieb sie in ihrem Blog. Auf ihrer Website erklärte sie zudem, für die vergangenen zehn Jahre insgesamt rund 200.000 Euro an Steuern nachgezahlt zu haben - plus Säumniszinsen.

Der Anwalt der streitbaren 70-Jährigen wiederum kritisierte den "Spiegel"-Bericht als "unerträgliche Verletzung des Steuergeheimnisses und der Persönlichkeitsrechte von Alice Schwarzer". Eine korrekte Selbstanzeige könne durch "offenbar nicht zu verhindernde Denunzierungen" zu einem "medialen Tsunami für den Betroffenen" führen.

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