Ball-Polizeieinsatz
Kritik von Häupl - Ministerin stärkt Pürstl Rücken
Zwar habe sie den Einsatzbericht noch nicht, diesen erwarte sie in den nächsten Tagen. Dennoch wies Mikl-Leitner die in den vergangenen Tagen vor allem von den Grünen und Teilen der SPÖ geäußerte Kritik an der Strategie der Exekutive zurück.
War die Polizei mitschuld an der Eskalation?
Der Polizei war vorgeworfen worden, zu einer Eskalation der Situation beigetragen zu haben. Auch das weiträumige Platzverbot und das Vermummungsverbot sowie die Beschränkungen für Journalisten bei der Berichterstattung aus der Sperrzone waren auf Kritik gestoßen.
Außerdem wurden Forderungen nach einem Rücktritt Pürstls laut. Grund ist vor allem dessen Aussage, wonach die Polizei anhand von Daten der Rettung Nachforschungen zu medizinisch versorgten Teilnehmern der Anti-Akademikerball-Demonstrationen anstellen werde.
Häupl: "Man wird darüber noch reden müssen"
Den Aufforderungen der Sozialistischen Jugend und den Grünen schloss sich Bürgermeister Häupl nicht an, betonte aber: "Man wird schon darüber reden müssen, wie dieser Polizeieinsatz in der Tat durchgeführt wurde." Dieser hätte anders ablaufen müssen, um Ausschreitungen zu verhindern.
Was die Wiener Polizei kann, habe sie etwa bei der Fußballeuropameisterschaft 2008, die auch in Wien ausgetragen wurde, bewiesen. Im Vorfeld des heurigen Akademikerballs habe man ja bereits gewusst, "dass insbesondere aus Deutschland Anarchistentrupps kommen", betonte Häupl.
"Warum ließ man Vermummte herumlaufen?"
An besagtem Abend seien rund 200 Vermummte etwa 2.000 Polizisten gegenübergestanden. "Ich will jetzt nicht banal rechnen, dass auf einen vermummten Anarchisten zehn Polizisten kommen, aber ich denke, dass man mit der Anzahl von Polizisten durchaus den Einsatz so gestalten hätte müssen, dass es nicht zu diesen Gewalttaten in der Wiener Innenstadt kommt", stellte der Bürgermeister klar. Man müsse hinterfragen: "Warum hat man die Vermummten herumlaufen und sich mit friedlichen Demonstranten vermischen lassen?"
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