Auch die Kinder
Ließ Kim gesamte Familie seines Onkels hinrichten?
Yonhap berichtete unter Berufung auf anonyme Informationsquellen, das Regime in Pjöngjang habe die engsten Verwandten des angeheirateten Onkels - unter ihnen auch Kinder - auf Anweisung Kims ebenfalls hinrichten lassen.
"Die Exekutionen bedeuten, dass von Jang keine Spuren übrig bleiben sollen", wurde ein Informant zitiert. Die "Säuberungen" in dem weithin abgeschotteten Nachbarland dauerten an. Jang galt lange Zeit als graue Eminenz des Regimes.
Opfer teilweise öffentlich erschossen
Opfer der Hinrichtungen seien unter anderen zwei Botschafter Nordkoreas gewesen, hieß es. Der betroffene Botschafter in Kuba sei der Ehemann einer Schwester von Jang und der Gesandte in Malaysia ein Neffe gewesen. Die Söhne, Töchter sowie Enkel von Jangs beiden Brüdern seien ebenfalls vorsätzlich getötet worden.
Dem Bericht zufolge waren die Verwandten Anfang Dezember aus dem Ausland zurückgerufen worden. Es sei wahrscheinlich, dass die Hinrichtungen kurz nach dem Tod Jangs vollstreckt worden seien. Einige seien auch öffentlich erschossen worden. Für die Berichte gab es aus Nordkorea keine Bestätigung.
Südkorea befürchtet Instabilität
Die Berichte kommen zu einem Zeitpunkt, da Südkorea starke Zweifel hegt, dass Nordkorea seine Vorschläge für eine Entspannung auf der koreanischen Halbinsel auch ernst meint. Südkorea befürchtet nach den jüngsten politischen Säuberungen vor allem eine größere Instabilität im Nachbarland.
Die Lage in der Region ist seit dem dritten nordkoreanischen Atomtest im vergangenen Februar sehr angespannt. Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye hatte Kim Jong Un nach den jüngsten Vorgängen in seinem Land eine "Schreckensherrschaft" vorgeworfen. In Nordkorea ist es an der Tagesordnung, dass nicht nur unliebsame "Staatsfeinde", sondern auch deren Familien in Sippenhaft genommen und sogar hingerichtet werden.
Onkel galt als Nummer zwei im Staat
Jang Song Thaek war mit Kim Jong Ils einflussreicher Schwester Kim Kyong Hui verheiratet gewesen. Er war unter anderem stellvertretender Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsausschusses und galt nach dem Tod von Kims Vater Kim Jong Il Ende 2011 als starker Mann und graue Eminenz im kommunistischen Staatsapparat. Seine Entmachtung und spätere Hinrichtung bedeutete die größte Umwälzung in der nordkoreanischen Führung seit dem damaligen Führungswechsel.
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