Hacking-Vorwürfe
Nacktbilder erschlichen: Racheporno-König in Haft
Gegen den 27-jährigen Hunter Moore, der in der Vergangenheit bereits mehrfach durch seine Racheporno-Aktivitäten im Netz für Schlagzeilen sorgte, und seinen Komplizen Charles Evens wurde Anklage wegen Verschwörung, Hacking-Delikten und versuchtem Identitätsdiebstahl erhoben. Ihnen droht diversen Medienberichten zufolge jahrzehntelange Haft.
Opfer für Geld gedemütigt
Die Vorgehensweise des Duos: Hacker Evens wurde von Moore beauftragt, sich in die E-Mail-Accounts junger Frauen zu hacken und dort nach Nacktbildern zu suchen. Wurde Evens fündig, speicherte er die Fotos ohne das Wissen des Opfers auf seine Festplatte.
Die gesammelten Bilder schickte er in regelmäßigen Abständen an Moore, der den Hacker über anonyme PayPal-Konten für seine Dienste bezahlte. Moore lud die Fotos auf seine Racheporno-Seite "Isanyoneup" und stellte die Opfer so bloß. Durch Werbung soll Moore monatlich bis zu 10.000 US-Dollar verdient haben (siehe Infobox).
In der Anklage listen die US-Behörden Dutzende Fälle auf, in denen das Duo auf diese Weise vorgegangen sein soll. Moore hatte zuvor stets beteuert, die Nacktbilder auf seiner Website würden von enttäuschten Ex-Partnern hochgeladen, um sich an Verflossenen zu rächen. Deshalb auch die Bezeichnung "Racheporno". Wie sich nun herausgestellt hat, dürfte aber ein großer Teil der Nacktbilder auf "Isanyoneup" von Moore und seinem Hacker-Komplizen selbst ergaunert worden sein.
Leben junger Frauen ruiniert
Für die betroffenen Frauen, deren Nacktbilder plötzlich für jedermann sichtbar im Netz standen, bedeutete das Tun von Moore und Evens oft den vollständigen Kollaps ihres sozialen Lebens. Nacktbild-Uploads sollen in den USA bereits Familien auseinandergebracht, Opfer zur Namensänderung oder zum Umzug bewegt und sogar Stalker auf den Plan gerufen haben.
Die Festnahme Moores kommt in einer Zeit gesteigerten Interesses seitens der Behörden an solchen Websites. In den vergangenen Monaten hatten immer mehr Opfer von Racheporno-Uploads gegen die Uploader und Websitebetreiber geklagt (siehe Infobox). Weil das Problem mit den Nacktbild-Uploads wuchs, wurden in manchen Bundesstaaten eigens Gesetze geschaffen. Zuletzt wurde im Dezember der Betreiber einer anderen Racheporno-Website verhaftet.
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