Frau schwer verletzt

Indien: Dorfvorsteher ordneten Vergewaltigung an

Ausland
23.01.2014 10:51
Weil sie der Beziehung einer 20-Jährigen nicht zustimmten, sollen Dorfvorsteher in Indien ihre Gruppenvergewaltigung angeordnet haben. Die Frau wurde dabei so schwer verletzt, dass sie nun im Krankenhaus um ihr Leben kämpft. Die Polizei hat mittlerweile 13 Männer in Verbindung mit dem Verbrechen verhaftet.

Der 20-Jährigen, die im indischen Bundesstaat Westbengalen lebt, wurde eine fünf Jahre andauernde Beziehung zum Verhängnis, wie unter anderem die BBC berichtet. Der Mann habe die 20-Jährige am Montag zu Hause besucht, um um ihre Hand anzuhalten, erklärte der Polizeichef des Bezirks Birbhum, C. Sudhakar. Dabei sei er von Dorfbewohnern entdeckt worden, die daraufhin ein improvisiertes Gericht einberufen hätten.

Das Paar habe der "Verhandlung" gefesselt zuhören müssen, so Sudhakar. Die Dorfvorsteher hätten sie schließlich zur Zahlung von je 25.000 Rupien (ca. 300 Euro) verurteilt - wegen des "Verbrechens, sich verliebt zu haben". Der Mann habe bezahlen können, die Familie der Frau aber nicht, so der Polizeichef.

"Geht und genießt das Mädchen"
Daraufhin habe der Ortschef, ein entfernter Verwandter der 20-Jährigen, ihre Vergewaltigung angeordnet. "Ihre Familie konnte nicht zahlen, also geht und genießt das Mädchen und habt Spaß", habe er am Dienstag zu den Dorfbewohnern gesagt, berichteten Verwandte des Opfers, als sie sich am Mittwoch an die Polizei wandten. Die Männer sollen im Haus des Dorfchefs über die junge Frau hergefallen sein.

13 Männer, inklusive des Ortsvorstehers, sind seither festgenommen worden. Die 20-Jährige wurde am Mittwoch ins Krankenhaus gebracht, sie sei in kritischem Zustand und kämpfe ums Überleben, heißt es. Es ist nicht der erste Fall grausamer Behandlung von Frauen in der Gegend - 2010 wurden mindestens drei Frauen in Birbhum wegen "enger Beziehungen" zu Männern aus anderen Orten dazu verurteilt, nackt vor großen Menschenmassen aufzutreten.

Vergewaltigungen und sexuelle Belästigung sind in Indien Experten zufolge an der Tagesordnung, der Großteil werde den Behörden allerdings nie gemeldet. In der Öffentlichkeit diskutiert werden die Fälle erst seit der brutalen Massenvergewaltigung und Ermordung einer Studentin in einem Bus in Neu Delhi im Dezember 2012.

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