Fossilien belegen:

Schon Urzeit-Tiere litten unter Rückenschmerzen

Wissenschaft
16.01.2014 10:38
Schon Urzeit-Tiere hatten offenbar Rückenschmerzen. Das haben jetzt Wissenschaftler des Berliner Museums für Naturkunde anhand von Fossilien eines 220 Millionen Jahre alten Krokodilsauriers zeigen können. An den Knochen aus Museumsbeständen seien deutliche Spuren einer entzündlichen Wirbelsäulenerkrankung zu sehen.

Die Forscher hatten die Knochen im Computertomographen durchleuchtet. Dabei fanden sie gleich an drei Stellen der Wirbelsäule Verwachsungen (das Bild zeigt die - rot markierte - Verwachsungszone zwischen den Wirbelkörpern, die als Schwellung zu erkennen ist), die auf eine schmerzhafte Entzündung, eine sogenannte Spondylarthropathie, hindeuten. Dabei bildet sich unerwünschte Knochenmasse in Gelenkzwischenräumen und verdrängt den weichen, schützenden Knorpel, die dem Tier, das sowohl mit Sauriern als auch mit Krokodilen verwandt ist, von jungen Jahren an große Pein bereitet haben dürfte.

Der neue Beleg sei für die Wissenschaft spannend, da Rückenleiden bei fossilen Reptilien bisher noch kaum dokumentiert sind, schreiben die Forscher, die die Ergebnisse ihrer Untersuchung in der Fachzeitschrift "PLOS One" veröffentlicht haben.

Beim Menschen ist Morbus Bechterew - eine chronisch entzündliche rheumatische Erkrankung mit Schmerzen, die zur Versteifung von Gelenken führt - eine Variante dieses Leidens. Dabei kann die Wirbelsäule so in Mitleidenschaft gezogen werden, dass eine nach vorne gebückte Haltung entsteht.

Krokodilsaurier, auch Phytosaurier genannt, lebten nach Angaben des Museums vor rund 230 bis 200 Millionen Jahren. Die drei bis sechs Meter langen Tiere schwammen überwiegend, konnten sich aber auch an Land fortbewegen. Wie alt sie wurden, ist unklar. Geschätzt werden - wie bei Krokodilen - mehrere Jahrzehnte.

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