Revolution am Bau?

Forscher will Häuser an einem Tag “ausdrucken”

Elektronik
13.01.2014 10:27
An der University of Southern California arbeitet der Forscher Behrokh Khoshnevis an einem ehrgeizigen Projekt. Sein Ziel: In naher Zukunft sollen ganze Häuser binnen kürzester Zeit von einem Gespann aus 3D-Drucker und Roboterarm aus dem Boden gestampft werden, später vielleicht sogar Raumstationen. Noch ist das Konzept nicht marktreif, Wände hat Khoshnevis mit seinem Team aber schon gedruckt.

Mit seiner "Contour Crafting" getauften 3D-Drucktechnologie könnten einzelne Häuser oder sogar ganze Siedlungen mit unterschiedlichen Hausdesigns automatisch und in einem Durchgang gebaut werden, verspricht Khoshnevis auf der Website zu seinem Projekt.

Ein einzelnes Haus könnte dabei binnen 24 Stunden stehen. Selbst die Elektrik, die Rohre und – in heißen Gegenden – die Klimaanlage soll sein Gespann aus Roboter und 3D-Drucker automatisch einbauen können.

Team aus 3D-Drucker und Roboterarm
Wie das Demo-Video oben zeigt, nutzt Contour Crafting im Grunde nichts anderes als einen gigantischen 3D-Drucker mit zusätzlichem Roboterarm, um Häuser zu bauen. Während kleine 3D-Drucker für den Hausgebrauch mit Plastik drucken, setzt das Monstrum für den Hausdruck allerdings auf Beton, der - Schicht für Schicht aufgetragen - zu Wänden und letztlich zum Haus wird. Der Druckkopf soll dabei auch mehrere Materialien gleichzeitig auftragen können – etwa außen Beton, innen Isoliermaterial.

Druckkopf und Roboterarm sind auf einem fahrbaren Gestell auf Schienen montiert, damit sie alle Punkte der Baustelle erreichen. Um mehrere Häuser bauen zu können, müssen im Grunde nur die Schienen verlängert werden. Teile, die nicht direkt gedruckt werden können, werden vom Roboterarm montiert. Der legt beispielsweise die Dachbalken auf den Rohbau, bevor der Drucker das Flachdach aufdruckt.

Mondstationen aus dem 3D-Drucker
Erfinder Khoshnevis hält seine Technologie für ideal, um etwa günstige Häuser für Menschen mit niedrigeren Einkommen zu bauen oder in Katastrophengebieten beim Wiederaufbau zu helfen. In einer fernen Zukunft könnte Contour Crafting aber auch eingesetzt werden, um mit Robotern Forschungsstationen auf dem Mond oder dem Mars zu errichten, hofft Khosnevis. Eine Idee, die auch die europäische Raumfahrtorganisation ESA verfolgt (siehe Infobox).

Noch ist die Mondbasis aus dem 3D-Drucker allerdings Zukunftsmusik. Zunächst gilt es, die ersten Häuser mit der neuen Fertigungstechnik zu errichten. Und hier sind die Forscher aus Kalifornien auf einem guten Weg. Ganze Wände wurden bereits erfolgreich gedruckt, berichtet "Chip". Da dürfte es bis zum ersten kompletten Haus nicht mehr allzu lange dauern.

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