Detonation in BMW

Wien: Kriminalrätsel um tödliche Granatenexplosion

Österreich
12.01.2014 14:10
Tote, Tausende Splitter, Blut: Szenen wie in einem Kriegsgebiet herrschten nach der Explosion einer Handgranate in einem BMW X5 Samstag früh in Wien. Die Polizei steht vor einem Rätsel, ermittelt in alle Richtungen. Derzeit deute allerdings nichts auf eine Straftat hin, die Kriminalisten gingen davon aus, dass die Granate versehentlich detoniert sei, hieß es am Sonntag. Dennoch sind nach wie vor einige Fragen offen.

Samstagmorgen, kurz vor 3 Uhr früh, in Wien-Ottakring: Nur vereinzelt sind noch ein paar Nachtschwärmer auf dem späten Heimweg, sonst herrscht im traditionellen Arbeiterbezirk tiefe Nachtruhe - bis eine gewaltige Detonation die Bewohner in der Odoakergasse und den angrenzenden Straßen aus dem Schlaf reißt. "Ich hörte einen Knall, rannte gleich zum Fenster", schildert ein geschockter Anrainer beim "Krone"-Lokalaugenschein.

Männer blutüberströmt in Autowrack
Minuten nach der Explosion trifft die Polizei ein - und findet auf einem Schrägparkplatz den demolierten BMW. Die Heck- und Seitenscheiben des Geländewagens sind durch die Wucht der Detonation herausgerissen. Im von Splittern übersäten Wrack liegt der tote Lenker auf dem Fahrersitz, daneben ein weiteres blutverschmiertes Opfer. Obwohl die Rettung rasch eintrifft, gibt es auch für den zweiten Mann keine Hilfe mehr. Er stirbt im Notarztwagen.

"Keine Hinweise auf Straftat"
Wie es genau zur Detonation gekommen war, ist nach wie vor ungeklärt. So viel steht fest: Sie ereignete sich im Wageninneren, dort wurde von Tatort-Experten auch der Splint entdeckt. Nach Zeugeneinvernahmen und der Spurenauswertung gebe es keine Hinweise auf eine Straftat oder auf weitere am Unfall beteiligte Personen, so die Polizei am Sonntag.

Beide Todesopfer - der 45-jährige Lenker war nach Informationen der "Krone" österreichischer Staatsbürger mit bosnischen Wurzeln, der 57-jährige Beifahrer war Deutscher - waren nicht vorbestraft und vor der Explosion am Samstag nicht polizeilich in Erscheinung getreten. Laut Polizeisprecher Thomas Keiblinger gebe es keinerlei Hinweise darauf, dass die Männer in Zusammenhang mit Straftaten stehen, weder im In- noch im Ausland.

Leere Kanister sichergestellt
Warum sich im Auto überhaupt eine Handgranate befand oder warum genau sie zur Explosion gebracht wurde, ist nach wie vor ebenso unklar wie der Zweck einiger leerer Kanister, die im Kofferraum des Wagens sichergestellt wurden.

"Die Kanister schauen neuwertig und unbenutzt aus", sagte Keiblinger. Eine chemische Analyse solle nun Aufschluss darüber geben, ob sich etwas in den Behältern befunden hatte und wenn ja, worum es sich dabei handelte. Die Analyse werde jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Wie die "Krone" weiters erfuhr, ist der Wagen nicht auf den 45-jährigen Lenker zugelassen. Der geleaste X5 gehört einem bulgarischen Mitarbeiter einer Lkw-Firma in Salzburg.

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