Alle erschossen
Anti-Terror-Einsatz nach Leichenfunden in Russland
Der Sprecher der Ermittlungsbehörde, Wladimir Markin, teilte mit, dass derzeit Bandenkriminalität als Motiv vermutet werde. "Die Männer wurden offenbar erschossen", sagte Markin. Der Hintergrund sei unklar. Bei einigen Opfern handle es sich um Fahrer privater Taxis. Die Leichen seien in vier Fahrzeugen entdeckt worden, die im Abstand weniger Kilometer standen. "Einige Körper lagen auf dem Rücksitz, andere im Kofferraum", sagte ein namentlich nicht genannter Ermittler. Zunächst war von fünf Toten die Rede gewesen.
Polizei fahndet nach drei Männern
Der Fundort sei vermutlich der Tatort gewesen, und die Polizei habe "Hinweise" auf die mutmaßlichen Täter. "Wir fahnden nach drei Männern im Alter zwischen 23 und 32 Jahren. Sie sind dringend tatverdächtig und bereits früher auffällig geworden", sagte ein Angehöriger der Sicherheitskräfte. Die Behörden hätten Phantombilder des Trios aus der Teilrepublik Kabardino-Balkarien veröffentlicht.
Inlandsgeheimdienst in "Kampfbereitschaft" versetzt
Die Sondereinheit der Polizei werde durch Spezialisten des Inlandsgeheimdienstes FSB und des Innenministeriums verstärkt, hieß es. "Wir sind in Kampfbereitschaft", sagte ein FSB-Mitarbeiter. Die Behörden nähmen die grausame Bluttat kurz vor Olympia "sehr ernst".
Fast wären die Polizisten bei ihren Ermittlungen zu Schaden gekommen. "Als sich Beamte einem Wagen näherten, explodierte in der Nähe eine Bombe mit einer Sprengkraft von mindestens 500 Gramm TNT", sagte Markin. Niemand sei verletzt worden. Auch wenige Meter von einem der anderen Autos entfernt sei ein Sprengsatz entdeckt worden. Die Bauart lasse auf radikale Islamisten schließen, die im Nordkaukasus für einen Gottesstaat kämpfen, zitierte die Agentur Interfax ein Mitglied der Sicherheitskräfte. Anders als zuletzt bei zwei Anschlägen mit insgesamt 34 Toten in der Stadt Wolgograd, hätten die Bomben aber keine Metallsplitter enthalten.
Sotschi ähnelt einem Hochsicherheitstrakt
Die Behörden riefen die örtliche Bevölkerung zur Vorsicht auf. In den Kreisen Predgorny und Kirowski der Region Stawropol verstärkten kremltreue Einheiten ihre Präsenz. Die Olympischen Winterspiele beginnen am 7. Februar in Sotschi am Schwarzen Meer. Seit Dienstag ist rund um den Kurort eine beispiellose Sicherheitszone in Kraft.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).