Party-Metal

“The Darkness” fahren zur Hölle

Als "The Darkness" vor zwei Jahren um "Permission to Land" in den Charts ansuchten, wurden sie noch als äußerst skurriles One-Hit-Wonder abgetan. Jetzt melden sich die durchgeknallten Briten mit "One Way Ticket to Hell" zurück und von One-Hit-Wonder kann keine Rede mehr sein.

Bleibt aber noch immer die Frage, was für Musik Justin Hawkins & Co eigentlich machen? Hair-Metal? Dafür ist ihr Haar zu schütter. Solider Heavy Metal? Dafür würden zwar einige Gitarren-Soli und auch die unsäglichen Outfits sprechen, aber irgendwie hat man das Gefühl, dass sich bei einer solchen Aussage Judas Priest im Grab umdrehen würden, wären sie denn schon tot.

Einigen wir uns also vielleicht auf Party-Metal? Denn wirklich Ernst nehmen sich (hoffentlich) "The Darkness" selbst nicht. Und immerhin haben die meisten Songs auf "One Way Ticket..." auch das Potential zu richtigen Party-Knallern: die Single-Auskoppelung "One Way Ticket" stampft richtig schön bombastisch vor sich hin, "Hazel Eyes" ist eine Verbeugung vor japanischen (!) Klängen - hier kämpft sich Justin auch in stimmliche Höhen vor, die selbst er zuvor noch nicht erklommen hatte, "Seemed like a good idea" wird von Streichern unterstützt usw... die Vielfalt am neuen Longplayer ist also mehr als nur zufrieden stellend und auch über die Qualität kann man kaum ein schlechtes Wort verlieren. Wer also auf skurrile Musikkunst steht, der ist mit "One Way Ticket to Hell" gut bedient.

Fazit: 8,5 von 10 geschmacklos guten Finsternissen

Von Christian Schleifer