"Mehr als bedient"

Beherzte Müllmänner stoppten Alkolenker

Österreich
08.01.2014 08:23
Zwei Männer des städtischen Abfallservices haben Dienstag früh ihren Mut bewiesen. Sie bemerkten einen völlig betrunkenen Autofahrer, der mit seinem Porsche 911 nicht mehr in der Lage war, aus der Ausfahrt eines Bordells im Salzburger Stadtteil Parsch zu fahren. Die Arbeiter alarmierten die Polizei. Ein Alkotest beim Lenker ergab 1,68 Promille.

Der Dienst für Dieter Grahammer (Bild) und seinen Kollegen begann am Dienstag zeitig. Um fünf Uhr startete das Duo in der Stadt, um den Müll einzusammeln. Als sie das erste Mal am "Pascha" in Parsch vorbeikamen, stutzten sie. "Ich bemerkte einen Porsche, der in der Zufahrt immer vor und zurück fuhr. Ich dachte mir schon, dass da etwas nicht stimmt", erzählt Grahammer.

"Bekam nur eine patzige Antwort"
Gegen 6 Uhr wollten die Arbeiter mit ihrem Müllauto in die Einfahrt des Etablissements fahren und begegneten dabei dem Sportwagen ein weiteres Mal. Der Lenker (27) hatte den Wagen in der Mitte der Zufahrt abgestellt. "Ich habe den jungen Herrn angesprochen, er möge doch bitte wegfahren. Ich bekam nur eine patzige Antwort, dass ihn das nicht interessiere. Dann schlug er die Türe zu", ist Grahammer empört. Ganz offensichtlich hatte der Fahrer eine lange Nacht hinter sich und dabei einiges getrunken.

Weil Grahammer kein Handy dabei hatte, bat er seinen Kollegen, die Polizei zu rufen. Als der Beifahrer (19) des 27-Jährigen das mitbekam, lief er davon. Um den Porsche-Lenker an der Flucht zu hindern, versperrten die Müllmänner mit ihrem Fahrzeug dem 911er den Weg und warteten, bis die Beamten eintrafen.

"Wer weiß, was alles passiert wäre"
Die Einsatzkräfte konnten zunächst den 19-Jährigen fassen und zurück zum Wagen bringen. Als sie dort ankamen, zog der Lenker gerade den Schlüssel ab und stieg aus dem Auto. "Er war ganz offensichtlich mehr als bedient. Er konnte nicht einmal richtig stehen", so Grahammer. Nach kurzer Befragung wurde der 27-Jährige zum Alkotest gebeten. Dieser ergab 1,68 Promille. Den Führerschein konnten die Beamten dem Betrunkenen nicht abnehmen, da er diesen gar nicht bei sich hatte.

"Wer weiß, was alles passiert wäre, wenn wir nicht die Polizei gerufen hätten", sagt Grahammer. Er und sein Kollege freuten sich auch über das Lob von Chef und Vizebürgermeister Harry Preuner, der sich für das couragierte Eingreifen bedankte.

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