Bei Seebestattung

Spanien: Familie von Riesenwelle ins Meer gerissen

Ausland
07.01.2014 14:23
Europas Westküste erlebt derzeit einen der stürmischsten Winter seit Jahrzehnten - mit tödlichen Folgen: Am Montagabend sind in Nordspanien drei Mitglieder einer Familie, die sich zur Seebestattung eines Verwandten versammelt hatten, von einer riesigen Welle erfasst und ins Meer gerissen worden. Die Leiche eines 50-jährigen Mannes wurde mittlerweile gefunden, seine Tochter und sein 70-jähriger Schwager werden nach wie vor vermisst.

Mehrere Mitglieder der Familie hatten sich amtlichen Angaben zufolge noch rechtzeitig vor der Riesenwelle in Sicherheit bringen können. Eine 20-Jährige sei leicht verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden, hieß es.

Bei der Suchaktion werden nun auch ein Flugzeug und ein Hubschrauber des Seenotrettungsdienstes eingesetzt, wie Bürgermeister Jose Antonio Vigo erklärte. Aufgrund des aufgewühlten Meeres könnten am Dienstag vorerst aber keine Schiffe auslaufen. Angehörige der Feuerwehr, der Polizei und des Zivilschutzes sowie viele Freiwillige seien auch auf dem Land im Einsatz.

Monsterwellen auch in Frankreich und Portugal
Auch in anderen Ländern waren in den vergangenen Tagen Menschen an der Antlantikküste von Riesenwellen erfasst und ins Meer gespült worden. So forderte eine Monsterwelle in der nordportugiesischen Stadt Porto am Montag mehrere Verletzte und verursachte enormen Schaden. Dutzende Autos wurden von einer Küstenstraße geschwemmt.

Bereits am Samstag hatten nach dem Durchzug eines Sturms mit nachfolgenden Überschwemmungen etwa 50 Menschen ihre beschädigten Häuser im Norden Portugals verlassen und sich in Sicherheit bringen müssen. Der starke Wind deckte Dächer ab, zerschmetterte Fenster, entwurzelte Bäume und knickte Strommasten um. Im Distrikt Aveiro im Nordwesten war am Freitag eine Brücke von Wassermassen fortgerissen worden.

In Frankreich wurde am Sonntagabend eine junge Frau bei Biarritz von einer gewaltigen Welle erfasst und ebenfalls in den Atlantik gespült. Ein zweites Opfer, ein etwa 30-jähriger Mann, konnte sich aus den Fluten retten.

GB: Schaulustige riskieren an Küste ihr Leben
In Großbritannien ist die Wetterlage derzeit ebenfalls extrem. Die Briten erleben ihren stürmischsten Winter seit 1969. Bis zu acht Meter hohe Wellen trafen am Montag auf die britische Küste (siehe auch Video in der Infobox bzw. kleine Bilder). In Wales mussten Strandhäuser, Geschäfte und ein Studentenheim evakuiert werden. Obwohl die Behörden laufend vor den gefährlichen Wellen warnen, wagen sich immer wieder Schaulustige an die Küste, um Fotos zu schießen. Einer dieser Schaulustigen, ein 18-jähriger Mann aus der Grafschaft Devon, wird seit Donnerstag vermisst. Auch er wollte Fotos machen.

Zahlreiche Regionen in Großbritannien sind seit Tagen auch von Hochwasser als Folge wiederkehrender Unwetter betroffen. Mehr als 200 Häuser an der Westküste wurden überschwemmt. Die Meteorologen haben weitere Unwetter vorhergesagt. Flutwarnungen gelten vor allem für die Küstengebiete im Süden und Westen.

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