Milliarden-Deal

Fiat schluckt US-Autobauer Chrysler zur Gänze

Wirtschaft
02.01.2014 07:46
Kaum begonnen, und schon ist dem neuen Jahr dank der Automobilbranche sein erster Milliarden-Deal beschert worden: Der italienische Autokonzern Fiat übernimmt den US-Autobauer Chrysler zur Gänze. Mit der vollständigen Verschmelzung will der Turiner Konzern zum siebtgrößten Autobauer der Welt aufsteigen. Der Deal werde "in die Geschichtsbücher eingehen", sagte Fiat-Chef Sergio Marchionne am Neujahrstag.

Das Unternehmen kaufe für 3,65 Milliarden Dollar jene 41,5 Prozent, die bisher im Besitz des gewerkschaftsnahen Pensionsfonds Veba waren, teilte Fiat am Mittwoch mit. Zudem zahle Fiat dem Fonds nach der Übernahme noch weitere 700 Millionen Dollar in vier Jahrestranchen. Die Transaktion soll bis zum 20. Jänner abgeschlossen werden. Fiat benötigt nach eigenen Angaben keine Kapitalerhöhung, um den Kauf zu stemmen.

Fiat und Veba hatten sich zuletzt um den Wert des Chrysler-Anteils gestritten. Veba verlangte für seine Beteiligung nach Insider-Informationen fünf Milliarden Dollar. Analysten schätzten das Paket dagegen nur auf rund vier Milliarden Dollar.

Fiat war 2009 nach der von der US-Regierung abgesicherten Insolvenz bei dem Detroiter Traditionsunternehmen eingestiegen und hatte seine Beteiligung nach und nach auf 58,5 Prozent aufgestockt. Zwischenzeitlich hatte Fiat einen Börsengang für Chrysler erwogen, den Plan aber Ende November verworfen.

Chrysler zuletzt im Aufwind
Nach Jahrzehnten der Krise befand sich Chrysler zuletzt im Aufwind: Im dritten Quartal stieg der Gewinn um 22 Prozent auf 464 Millionen Dollar, der Umsatz um fast 14 Prozent auf 17,6 Milliarden Dollar. Damit wird die Tochter immer wichtiger für den Fiat-Konzern, der vor allem auf dem Heimatmarkt zu kämpfen hat. Bisher führt Sergio Marchionne Fiat und Chrysler. Die Autobauer teilen sich Technologie, das Händlernetz, den Einkauf und das Management.

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