2:3 bei der Austria

“Relativ tot”: Frust und Ratlosigkeit bei Sturm

Sport
04.12.2013 10:18
Sturm Graz steckt nach einem kurzen Hoch wieder im Tief fest. Die 2:3-Niederlage bei Meister Austria beförderte die Grazer vorerst aus dem Rennen um einen internationalen Startplatz. Nur vier Zähler aus den jüngsten sechs Runden ließen Trainer Darko Milanic ähnlich wie beim durchwachsenen Saisonauftakt an der Qualität seines Teams zweifeln. Auch unter seinen Spielern herrschen Frust und Ratlosigkeit, Tormann Benedikt Pliquett hält Sturm sogar für "relativ tot".

"Im Moment passt alles zusammen nicht. Als Trainer hat man eine Idee, aber spiele ich oder jemand anderer dort? Das ist nicht so einfach. Warum sind Offensivspieler international so gefragt? Wir haben viele Chancen, sind aber zu unruhig und treffen die falschen Entscheidungen", klagte Coach Milanic.

Die Frage, ob dies auf fehlende Qualität zurückzuführen sei, beantwortete Milanic mit einer vielsagenden Geste. Sein im Sommer um rund eine Million Euro geholter Landsmann Robert Beric dürfte dies weniger gut aufnehmen. Dabei spielte der 22-Jährige doch schon bei NK Maribor unter Milanic und wurde als klarer Wunschspieler des Trainers geholt. Gegen die Austria ließ Beric aber erneut einige Möglichkeiten ungenutzt.

Beichler zutiefst frustriert
Sein Nebenmann Daniel Beichler hatte seinem Ärger bereits unmittelbar nach Schlusspfiff Luft gemacht. "Wir müssen uns selbst hinterfragen. Vorne schießen wir keine Tore, hinten bekommen wir dumme. Der Trainer spricht Fehler an, und wir machen sie im nächsten Spiel wieder", beklagte der Torschütze der Steirer zum zwischenzeitlichen 1:1 (26.). "Es hilft nichts, sich nach jedem Spiel hinzustellen und zu sagen, es ist alles in Ordnung", betonte der nach seiner fünften Gelben Karte am Samstag in Innsbruck gesperrte Beichler.

Pliquett hält Sturm für "relativ tot"
Sturm-Torhüter Pliquett fand seine Mannschaft sogar "relativ tot eigentlich". "Klar ist es jetzt eine hohe Belastung, wir haben nicht den breitesten Kader im Moment mit vielen Verletzten und Angeschlagenen. Aber grundsätzlich sollte es reichen. Das ist ja hier kein Gurkenverein", nahm sich der Deutsche kein Blatt vor den Mund.

Dabei war Sturm nicht unbedingt das schwächere Team. Die Statistiken verdeutlichten, dass die Steirer den Wienern ebenbürtig waren. Wie so oft entschieden aber die individuellen Fehler der Grazer die Partie zugunsten der laut Trainer Nenad Bjelica "in manchen Situationen glücklichen" Austria.

Beim psychologisch wichtigen 2:1 durch den früheren Sturm-Jugendspieler Daniel Royer knapp vor der Pause stand Martin Ehrenreich schlecht. Der Rechtsverteidiger leitete dann auch das dritte Austria-Tor durch Philipp Hosiner (70.) mit einem Fehlpass ein - und wurde von Milanic danach vom Spielfeld geholt.

Nur 40 Sturm-Fans in Wien dabei
Zur Grazer Misere passte auch, dass der Auswärtssektor fast leer blieb. Nur rund 40 Sturm-Anhänger fanden sich ein. Schuld war jedoch nicht die sportliche Komponente, sondern ein Protest gegen die hohen Kartenpreise für Auswärtsfans in Wien (25 Euro). "Wenn es ums Finanzielle geht, ist das nachvollziehbar", meinte Pliquett. Festzustellen bleibt jedoch auch, dass Auswärtsfans in Graz ebenso deutlich zur Kasse gebeten werden.

Der Austria durfte dies egal sein. Der Titelverteidiger freute sich über den vierten vollen Erfolg in den jüngsten fünf Runden. Das 0:1 in Grödig schien schon wieder vergessen. "Das war ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn man die Ausbeute der vergangenen Spiele sieht, kann man zufrieden sein", meinte Torschütze Royer.

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(Bild: KMM)



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