"Ich meine es ernst"

“Star” plant Hochzeit mit Charles Manson

Ausland
22.11.2013 21:40
Der wegen Mordes verurteilte frühere Sektenführer Charles Manson ist wieder einmal in den Schlagzeilen: Mittlerweile 79 Jahre alt und seit rund 44 Jahren hinter Gittern, hat der Anführer der berüchtigten "Manson Family" seit einiger Zeit eine neue junge Verehrerin. Star, so der Name der unscheinbar wirkenden 25-Jährigen, will ihren "Charlie" jetzt sogar heiraten, wie sie im Interview mit dem US-Magazin "Rolling Stone" erklärte.

Manson hatte 1969 zusammen mit Anhängern sieben Menschen ermordet, darunter die hochschwangere Frau von Regisseur Roman Polanski, Sharon Tate. Die Mitglieder der Sekte wurden zunächst zum Tode verurteilt. Nach der Aussetzung der Todesstrafe in Kalifornien wurden ihre Strafen jedoch in lebenslänglich umgewandelt. Insgesamt zwölf Gnadengesuche Mansons wurden seither abgelehnt - er dürfte für den Rest seines Lebens hinter Gittern bleiben.

"Die letzten Geständnisse eines Psychopathen"
Das US-Magazin "Rolling Stone" widmet dem gealterten Ex-Sektenführer in seiner Dezember-Ausgabe nun ein ausführliches, möglicherweise letztes Profil. Im Zuge der rund zwei Jahre dauernden Recherche für "Charles Manson: Die letzten Geständnisse eines Psychopathen" besuchte Journalist Eric Hedegaard Manson mehrmals im Gefängnis in Corcoran.

Dabei stets an der Seite des 79-Jährigen: die junge Frau namens Star. Sie ist 25 Jahre alt und liebt "Charlie" schon lange, wie sie sagt. "Ich sage es Ihnen geradeheraus, Charlie und ich werden heiraten. Wir wissen noch nicht wann, aber es ist mir sehr ernst. Charlie ist mein Mann. Charlie bat mich, es Ihnen zu erzählen. Wir haben es noch niemandem verraten", verkündet Star gegenüber dem "Rolling Stone" die Hochzeitspläne.

Manson gab Verehrerin neuen Namen
Aber wer ist die junge Frau, die scheinbar ihr ganzes Leben einem der brutalsten Verbrecher der US-Kriminalgeschichte gewidmet hat? Ihren Namen hat sie von Manson erhalten. Aus Liebe hat sich Star sogar ein Kreuz in die Stirn geritzt (wie Bilder im Internet dokumentieren) - genauso wie es der 79-Jährige während des Mordprozesses in den 1970er-Jahren getan hatte. Später machte der bekennende Verehrer Hitlers daraus ein Hakenkreuz, das bis heute deutlich auf seiner Stirn zu sehen ist.

Mit 19 Jahren war die junge Frau aus St. Louis in Missouri nach Corcoran gezogen, um Manson an jedem Samstag und Sonntag in der Haftanstalt besuchen zu können. Sie stamme eigenen Angaben zufolge aus einer tiefreligiösen Familie, erzählt von einer traumatischen Kindheit und späteren Drogenproblemen. Nach einer mehrere Monate andauernden schriftlichen Korrespondenz mit dem inhaftierten früheren Sektenführer zog es sie schließlich nach Kalifornien. Sie wollte Manson so nahe wie möglich sein.

Seit 2007 betreibt die Verehrerin des verurteilten Mörders auch die Website "mansondirect.com". Dort postet Star neben den Öko-Anliegen Mansons, der in den letzten Jahren unter anderem immer wieder vor dem Klimawandel warnte, aktuelle Infos über das Leben des 79-Jährigen im Gefängnis und zahlreiche Fotos von ihrem "Charlie" - viele davon mit ihr und weiteren Fans im Bild. Wie ein typisches Groupie wirkt die 25-Jährige auf den Fotos allerdings nicht - nachdenklich schaut sie in die Kamera, selbst wenn sie ein Lächeln im Gesicht trägt.

Star: "Ich mache das, wofür ich geboren wurde"
Was eine mögliche Hochzeit der beiden betrifft: Rein rechtlich betrachtet steht einer Trauung nichts im Wege. Eheliche Besuche werde es allerdings nicht geben, da zu lebenslang Verurteilte darauf in Kalifornien keinen Anspruch hätten. Bestünde die Möglichkeit, "wären wir längst verheiratet", sagt Star. Dass viele Leute sie "für total verrückt" halten, ist ihr egal. "Sie wissen es nicht besser. Ich mache das, wofür ich geboren wurde."

"Star! Sie ist keine Frau. Sie ist ein Stern in der Milchstraße!", schwärmt auch Manson von seiner Verehrerin, für die er noch Pläne zu haben scheint, wie seinen Aussagen gegenüber dem Journalisten zu entnehmen ist. Das Thema Hochzeit spielt der 79-Jährige allerdings runter: "Ach, das. Das ist ein Haufen Müll. Das wissen Sie doch, Mann. Das ist Trash. Wir spielen das nur für die Öffentlichkeit."

"Aber Dinge ändern sich. Und wer weiß, was passieren kann", hat sein "Stern" die Hoffnung auf Hochzeitsglocken noch nicht aufgegeben.

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