Jet-Set-Messe

Luxus auf der Los Angeles Auto Show

Motor
22.11.2013 17:00
Ausgerechnet in Kalifornien, dem US-Bundesstaat mit den strengsten Abgasvorschriften, zeigt sich die internationale Autoindustrie von ihrer verschwenderischen Seite und präsentiert Neuheiten, die vor allem auf die Schönen und Reichen zielen. Diese residieren nicht weit entfernt in Beverly Hills, wo sich die Film-Prominenz zwar gerne in Hybrid- oder Elektromobilen zeigt, sich aber sobald die Papparazzi ihre Kameras eingeräumt haben, in ihre Luxusmobile schwingt.
(Bild: kmm)

Für die Stars, die oberhalb von Downtown Los Angeles in ihren Villen residieren, könnte sich ein Messebesuch durchaus lohnen. Porsche, Mercedes, BMW, Audi, Jaguar, Land Rover und sogar Kia zeigen ihre jüngsten Angebote für die oberen Zehntausend. Den Messehöhepunkt setzt dabei Porsche mit dem Macan, der zeitgleich auch auf der Tokyo Motorshow debütiert. Das coupéhaft gezeichnete sportliche Crossover soll vom kommenden Jahr an die Verkäufe in den USA zu neuen Rekordwerten treiben. Die Preisliste beginnt in Österreich bei 65.000 Euro. Im kommenden Jahr wird zunächst eine Vierzylinder-Version für den chinesischen Markt und wenig später ein Plug-in-Hybrid folgen. Auch für Europa sind Varianten mit aufgeladenem Vierzylinder geplant.

Ein weiteres Messe-Highlight liefert Jaguar mit der Coupé-Version des F-Type. Unter der langgestreckten Motorhaube des schnittigen Zweisitzers arbeiten V6- und V8-Triebwerke, die zwischen 340 und 550 PS leisten.

Angesichts dieser Werte mag Mercedes-Benz nicht zurückstecken und zeigt den mehr als 600 PS starken S65 AMG und die noch als Concept GLA 45 AMG getarnte Sportvariante des erst im kommenden Jahr angebotenen Kompakt-SUVs GLA. AMG gehört in Los Angeles die Bühne. Neben den neuen Modellen präsentiert die Tuningschmiede die auf 350 Exemplare begrenzte Final Edition des SLS AMG GT.

Natürlich stehen auf den Ständen auch E-Mobile, doch verblassen sie buchstäblich im Glanz der automobilen Schwergewichte. BMW zeigt allerdings, wie sich Luxus und nachhaltige Mobilität kombinieren lassen, und stellt die Serienversion des Sportwagens i8 mit Elektro- und Dreizylindermotor vor, der im kommenden Jahr auf den Markt kommt. Außerdem präsentieren die Bayern erstmals das neue Vierer-Cabriolet, das die Nachfolge des offenen Dreiers antritt. Gezeigt werden der 428i mit einem Zweiliter-Doppelturbo-Vierzylinder und der 435i mit Dreiliter-Sechszylinder-Doppelturbo. Beide Antriebe nutzen eine Achtgang-Automatik als Kraftübertragung. Außerdem bietet die Studie Concept X4 einen Ausblick auf ein weiteres Crossover-Modell, das die X-Familie vergrößern wird.

Audi fährt in Los Angeles zum ersten Mal den S6 vor, dessen 420 PS starker V8 in deutlichem Gegensatz zum allgemeinen Speedlimit steht. Daneben zeigen die Ingolstädter auch erstmals in den USA die komplette A3-Baureihe. In der Elektroabteilung fährt der A3 E-tron als Plug-in-Hybrid vor, der nach seiner Deutschland-Premiere im kommenden Jahr Anfang 2015 auch in den USA bei den Händlern stehen wird. "Wir nutzen jetzt den deutschen Winter zu letzten Abstimmungsfahrten", erklärte ein Audi-Sprecher.

Nach dem Motto: Darf’s ein bisschen mehr sein, rollt Land Rover eine verlängerte Version des Range Rover vor. Der um knapp 20 Zentimeter gewachsene Radstand kommt vor allem den Fond-Passagieren zugute. Das Chauffeur-SUV wird seine Zielgruppe wahrscheinlich vor allem in China finden.

Selbst Kia, bisher eher für bodenständige und preiswerte Mobilität bekannt, gönnt sich ein neues Topmodell und überrascht in Los Angeles mit dem K900. Die Limousine soll die Eigenschaften eines 7er-BMW für den Preis eines Fünfers bieten. Für den Vortrieb ist ein 400 PS starker Fünfliter-V8 verantwortlich. Während Kia auf V8-Power setzt, zeigt das Mutterunternehmen Hyundai den Tucson (in Europa ix 35) mit Brennstoffzellenantrieb, der im kommenden Jahr auch in den USA in einer Serie von 1.000 Exemplaren angeboten werden soll. Ansonsten ist das Thema Brennstoffzelle erstaunlich dünn auf der Messe vertreten.

Neben den PS-Protzen feiern in Los Angeles auch bodenständigere Modelle ihre Premiere. Dazu gehört der neue Mini Cooper, der als Basismotorisierung einen 1,5-Liter-Dreizylinder mit 134 PS nutzt. Der Cooper entspricht dem neuen Mini samt der neuen Frontantriebs-Architektur, die in Zukunft auch bei der nächsten Einser-Generation eingesetzt wird. Für die EU-Beamtenschaft ist der Wagen juristisch lediglich eine Überarbeitung, um so das alte Kühlmittel R134A für die Klimaanlage einsetzen zu dürfen.

Die japanischen Hersteller, die sich auf die zeitgleich stattfindende Tokyo Motorshow konzentrieren, zeigen in Los Angeles vor allem ihre alternativen Antriebe. Acura, die Luxusabteilung von Honda, präsentiert die RLX-Sport-Limousine mit Hybridantrieb, der die Leistung des 3,5-Liter-V6 auf 377 PS bringt. Gleichzeitig bereichern die Japaner die Welt mit einer neuen Abkürzung: SH-AWD steht für Super Handling All Wheel Drive oder "tolles Fahrverhalten mit Allradantrieb". Honda stellt sein Brennstoffzellen-Konzept in Los Angeles und nicht in Tokyo vor – auch ein Zeichen für den Bedeutungsverlust der japanischen Messe. Der FCEV Concept ist eine mittelgroße Limousine, über deren Serienstart noch nichts bekannt ist.

Bei Subaru steht die neue WRX-Generation im Mittelpunkt. Das Modell wird in Zukunft ausschließlich als Limousine angeboten. Eine Studie ermöglicht einen Ausblick auf den neuen Legacy, der im kommenden Jahr auf den Markt kommen soll. In der Abteilung sportliche Kleinwagen rollt auch der Nissan Juke Nismo RS, mit dem die Japaner ihr sportliches Image weiter polieren wollen. Allerdings steht der kleine Juke im Schatten des überarbeiteten GT-R, der seine Weltpremiere in Tokyo feiert.

Die US-Hersteller setzen vor allem auf SUVs und Pick-ups. Während Chrysler nicht viel Neues zu bieten hat, bringt Ford einen Ausblick auf den neuen Edge. Das mittelgroße SUV (Länge 4,72 Meter) entsteht auf der Fusion/Mondeo-Plattform und soll weltweit angeboten werden. Wahrscheinlich wird die Serienversion Anfang 2015 zu den Kunden rollen. Bei Fords Luxusmarke Lincoln steht ein neues Kompakt-SUV, das auf dem Kuga aufbaut.

Chevrolet wagt sich unterdessen zurück in das Feld der mittelgroßen Pickups und kommt mit dem Nachfolger des 2012 eingestellten Colorado nach Los Angeles, der mit seinem sportlichen Design vor allem aktive Zeitgenossen ansprechen soll und im Herbst 2014 bei den Händlern stehen wird.

Eine Marke, über die auf den Ständen viel gesprochen wurde, hat auf einen Auftritt in Los Angeles verzichtet: Tesla.

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(Bild: kmm)



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