Daran, dem 37-Jährige womöglich im letzten Grand Prix seiner Karriere den Sieg in Brasilien zu überlassen, verschwendet Vettel aber keinen Gedanken. Zudem wolle Webber keinen geschenkten Sieg. Für den Australier bleibt der zehnte GP-Sieg nach zwölf Jahren in der Formel 1 daher wohl nur ein Traum, denn Vettel selbst will mit dem 13. Saisonerfolg die nächste Bestmarke von Michael Schumacher egalisieren. Seit der Sommerpause und damit acht Rennen ist er bereits ungeschlagen.
Massa: "Eine unglaubliche Zeit geht zu Ende"
Doch steht der Serienweltmeister diesmal eher nicht so im Fokus wie sonst. Das wurde schon auf der Pressekonferenz unter anderem mit Webber und Felipe Massa deutlich - der Lokalmatador wird vor seinem Heimpublikum zum letzten Mal einen Ferrari steuern. "Eine unglaubliche Zeit geht zu Ende", betonte Massa. "Ferrari ist ein Traum für jeden Fahrer. Mein erstes Kart war rot, mein erster Overall war rot", erzählte er. "Es war eine produktive Beziehung", lobte Teamkollege Fernando Alonso seinen stets treuen "Gehilfen".
Dass Massa den Spanier 2010 beim Deutschland-GP auf Teamgeheiß überholen lassen musste, hinterließ beim Südamerikaner aber größere Spuren als angenommen. Das Rennen sei "vielleicht der schwerste Moment" seiner Zeit bei Ferrari gewesen, gab Massa nun, über drei Jahre später, in Interlagos zu. Im kommenden Jahr wird der "Schattenmann" der Scuderia für Williams in der Formel 1 fahren. Ein Team, für das auch Webber schon arbeitete, nachdem er 2002 sein Debüt in der Königsklasse des Motorsports gefeiert hatte.
Webber: "Im Moment ist es schwer"
Während Massas trauriger Blick im engen Pressekonferenzraum immer wieder ins Leere ging, gab Webber ohne Rührung Auskunft. Es werde auch Dinge geben, von denen er froh sei, sie hinter sich zu lassen, meinte Webber. Vettel ist er ein für alle Mal los. Nach dem Skandal von Istanbul 2011 hatte dieser mit der Missachtung der Teamorder in diesem Jahr in Malaysia alte Wunden aufgerissen. Dennoch glaubt Webber, dass irgendwann zwischen den beiden alles in Ordnung sein wird. "Aber im Moment ist es schwer", so Webber.
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