Unwetter in Italien

Trauertag auf Sardinien – Aufräumen geht weiter

Ausland
20.11.2013 14:25
Nach den Überschwemmungen mit 16 Toten auf Sardinien sind am Mittwoch die Aufräumarbeiten fortgesetzt worden. In der schwer getroffenen Hafenstadt Olbia im Norden der Insel ordnete Bürgermeister Gianni Giovannelli einen Trauertag an. Schulen und Geschäfte blieben geschlossen, am Nachmittag wurden neun Todesopfer beigesetzt.

Laut Zivilschutz wurden durch das Unwetter rund 2.700 Menschen obdachlos. Sie verbrachten die Nacht in Notunterkünften oder bei Verwandten. Insgesamt sind rund 20.000 Menschen von dem Unwetter betroffen. Auch am Mittwoch waren noch zahlreiche Orte von der Außenwelt abgeschnitten. Auf der gebirgigen Insel wurden Straßen zerstört und Brücken weggerissen. Der italienische Landwirtschaftsverband Coldiretti wies auch auf enorme Schäden im Agrarsektor hin.

Große Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung
Eine große Solidaritätsaktion ist inzwischen angelaufen. Menschen erklärten sich bereit, jene bei sich aufzunehmen, die ihr Zuhause verloren haben. Ex-Formel-1-Manager und Unternehmer Flavio Briatore stellte in seinem Feriendorf Billionaire an der Costa Smeralda 14 Ferienwohnungen zur Verfügung.

Auf Facebook und Twitter wurden Angebote gepostet. Unzählige Hotel- und Pensionsinhaber auf der Ferieninsel boten kostenlos Zimmer an. "Wer in Schwierigkeiten ist, kann gern zu mir kommen", schrieb etwa Alessandra, die ein Bed-and-Breakfast nahe der Hafenstadt Olbia betreibt. Ganze Feriendörfer öffneten Bedürftigen ihre Tore.

Millionen Euro an Hilfsgeldern fließen
Pfarrhäuser nahmen vor allem ältere Obdachlose auf, Lebensmittel und Decken wurden verteilt. Die italienische Bischofskonferenz CEI stellte eine Million Euro als Soforthilfe zur Verfügung. Premier Enrico Letta sagte 20 Millionen Euro zu, das Regionalparlament stellte fünf Millionen Euro zur Verfügung. Letta hatte am Dienstagabend Olbia besucht. Die Soforthilfe der Regierung sei nur ein erster Schritt, um aus der akuten Notsituation herauszukommen, sagte er. Auch Papst Franziskus rief bei der Generalaudienz am Mittwoch zu Solidarität mit den Opfern der Flutkatastrophe auf.

Unwetter machen mehreren Regionen zu schaffen
Mit Unwettern kämpfen unterdessen auch andere Regionen Italiens. In Latium, Apulien und Kalabrien wurden in der Nacht auf Mittwoch Straßen geflutet, auch Bäume stürzten um. Allein in der Hauptstadt der süditalienischen Region Kalabrien, Catanzaro, liegen die Schäden nach ersten Schätzungen der Kommune bei etwa zehn Millionen Euro. In Venedig wurde laut Nachrichtenagentur ANSA das fünfte Hochwasser des Jahres registriert. Auf dem Markusplatz stand das Wasser demnach am Dienstagabend etwa 45 Zentimeter hoch, für die Fußgänger wurden Stege aufgebaut.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele