Herber Rückschlag

Albanien lehnt Zerstörung syrischer C-Waffen ab

Ausland
15.11.2013 20:37
Albanien hat die Vernichtung chemischer Waffen aus Syrien abgelehnt und damit den internationalen Abrüstungsplan verzögert. Albanien sehe sich zu der Zerstörung der Waffen im eigenen Land nicht in der Lage, sagte Regierungschef Edi Rama am Freitag in Tirana und wies damit eine Bitte der USA ab.

Die Regierung in Tirana reagierte damit offensichtlich auf die tagelangen Proteste im ganzen Land (Bilder). Am Vortag hatte die Opposition im Parlament eine Volksabstimmung beantragt. Bekannte Künstler des Landes sowie die katholischen Bischöfe hatten sich dem Widerstand angeschlossen. Albanien war ins Gespräch gekommen, weil es 2007 seine C-Waffenbestände aus früheren, kommunistischen Zeiten zerstört hatte.

Bisher will kein Land Demontage der Waffen übernehmen
In Den Haag entschied der 41 Mitglieder zählende Exekutivrat der Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) am Freitag, dass das Arsenal von rund 1.000 Tonnen tödlicher Kampfstoffe, zu dem auch Sarin und Senfgas gehören, jedenfalls nicht in Syrien selbst zerstört werden solle.

Bisher hat sich aber kein Land dazu bereit erklärt. Vor Albanien hatte auch Norwegen abgelehnt, allerdings signalisiert, dass es einen Transport der Waffen unterstützen wolle.

Syrien muss nach der Resolution des UN-Sicherheitsrates bis Mitte kommenden Jahres seine Chemiewaffen komplett vernichten. Die Zerstörung soll von der OPCW überwacht werden, die in diesem Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.

Produktionsstätten bereits zerstört
Anlass der Operation war ein Angriff mit Chemiewaffen auf Wohnviertel nahe Damaskus im August. Dabei waren Hunderte Menschen getötet worden. Die USA hatten daraufhin mit einem Angriff auf Syrien gedroht. Auf die gemeinsame Initiative von Russland und den USA hatte Damaskus der Vernichtung seiner Chemiewaffen unter der Kontrolle der OPCW zugestimmt.

Seit Beginn des Einsatzes vor gut einem Monat haben die Inspektoren 22 der 23 von Syrien angegebenen Standorte überprüft. Alle Anlagen zur Produktion der Waffen und zum Abfüllen von Munition sollen demnach zerstört sein.

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