"Last Vegas"

Hippe Oldies machen die Stadt der Sünde unsicher

Kino
13.11.2013 14:53
"Last Vegas" (Kinostart: 15. November) geht manchmal unter die Gürtellinie, wie es sich für eine Männerkomödie, die im Party-Mekka Las Vegas spielt, eben gehört. Doch dass der Oldie-Klamauk nicht in die Hose geht - dafür sorgt die geballte Starpower von Michael Douglas, Robert De Niro, Morgan Freeman und Kevin Kline. Erstmals stehen die vier Oscarpreisträger gemeinsam vor der Kamera. Obendrein erhalten sie noch Verstärkung von einer oscarprämierten Kollegin: Mary Steenburgen ("Melvin und Howard") macht der ergrauten Männerriege richtig Dampf.

Anfangs geht es nur um die Jungs. Da waren sie noch rotzfreche Bengel in Brooklyn, die um die ersten Freundinnen buhlten und sich als beste Buddys ewige Freundschaft schworen. Dann macht "Last Vegas" einen Zeitsprung nach vorn, genauer gesagt 58 Jahre später geht die Story richtig los.

Seniorenklischees wie aus dem Bilderbuch: Sam (Kline) langweilt sich an der Seite seiner Frau im Rentnerparadies in Florida. Archie (Freeman) lebt nach einem leichten Schlaganfall im Haus seines Sohnes. Paddy (De Niro) ist ein kauziger Witwer in New York, der nur seine Ruhe will. Billy (Douglas), der es zu Geld gebracht hat, geht im kalifornischen Malibu mit blonder Föhnfrisur und Sonnenbräune auf die 70 zu. Seine Freundin hat gerade die 30 überschritten, als der ewige Junggeselle um ihre Hand anhält.

Der Plot ist einfach: Vor der Blitzhochzeit in Las Vegas müssen die besten Freunde dem Bräutigam ihren Segen geben. Dazu haut man mit einer Junggesellenparty auf den Putz. Billy muss sich dabei einiges anhören. Einige seiner Hämorrhoiden seien fast so alt wie die Braut, wirft ihm Archie an den Kopf. Solch derbe Sprüche sind zum Schmunzeln, wenn sie ein graugelockter Freeman mit breitem Grinsen klopft.

Das sagt "Krone"-Kinoexpertin Christina Krisch zum Film: John Turteltaubs Ausflug ins Spielerparadies Las Vegas ist mehr als eine Art "hüftlahmes Hangover mit Altstars". So ist der Spaß, den die vier männlichen Oscargewinner transportieren - ergänzt durch die zauberhafte Mary Steenburgen -, nicht einfach Vulgärhumor-bedingt, sondern lebt von selbstironischen Bonmots. Dass sich so mancher Parcours der Peinlichkeiten in reifen Best-Ager-Jahren mit Nonchalance, aber nicht würdelos meistern lässt, davon erzählt diese Komödie, die als Plädoyer für reißfeste Freundschaftsbande und Loyalität in allen Lebenslagen verstanden werden will. Eine charmante Absage an die Jugendfixierung Hollywoods.

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