Neuer Auktionsrekord

Werk von Francis Bacon brachte 142,4 Mio. Dollar

Ausland
13.11.2013 07:03
Die Kunstwelt hat einen neuen Auktionsrekord: Für 142,4 Millionen Dollar (rund 106 Millionen Euro) ist das Triptychon "Three Studies of Lucian Freud" des 1992 verstorbenen irischen Malers Francis Bacon in New York versteigert worden. Damit ist das 1969 entstandene Werk das teuerste, das je bei einer Auktion verkauft wurde. Jeff Koons' "Balloon Dog" wurde indes für umgerechnet 43,6 Millionen Euro versteigert. Koons ist damit der teuerste lebende Künstler.

Mit dem am Dienstagabend erzielten Preis liegt Bacons Triptychon gut 22 Millionen Dollar über dem vor eineinhalb Jahren versteigerten Bild "Der Schrei" von Edvard Munch, das bisher das teuerste je versteigerte Gemälde war. Die Auktion war mit Spannung erwartet worden, das Ergebnis hat aber selbst Experten überrascht.

Der Rekord gilt allerdings nur für Auktionen. Außerhalb der Auktionshäuser sollen einige Bilder schon deutlich mehr gekostet haben, das ist aber in der Regel unbestätigt. Christie's hatte auf einen Preis von 90 Millionen Dollar gehofft. Wer das Werk kaufte, gab das Auktionshaus nicht bekannt.

Bacon und Freud malten sich mehrfach gegenseitig
Die drei Bilder Bacons zeigen den in Berlin geborenen britischen Maler Lucian Freud. Freud, 1922 geboren und somit 13 Jahre jünger als Bacon, war ein Enkel des Psychoanalytikers Sigmund Freud und Malerkollege von Bacon. Beide malten sich mehrfach gegenseitig. Die drei Bilder des Triptychons sind jeweils zwei Meter hoch und fast eineinhalb Meter breit. Sie zeigen den sitzenden Freud - das Gesicht wie bei Bacon üblich entstellt und übermalt.

Christie's nennt das Werk "eine der wichtigsten und interessantesten Arbeiten Francis Bacons". Es sei noch nie zuvor bei einer Auktion angeboten worden. Allerdings war es mehrfach zu sehen, so wenige Jahre nach seiner Entstehung in der Kunsthalle Düsseldorf. Viele Jahre waren die drei Bilder aber getrennt, jetzt wurden sie wieder als Triptychon zusammen verkauft.

Der Kunstmarkt ist unberechenbar. Der bisherige Rekord für einen Bacon, ebenfalls ein Triptychon, wurde 2008 erzielt: 86 Millionen Dollar. Das war zugleich das teuerste Werk der Nachkriegskunst, das je versteigert worden war. Andererseits: Im Mai blieb ein Bacon, den Experten auf 40 Millionen Dollar geschätzt hatten, in New York unverkauft liegen.

58,4 Millionen Dollar für "Balloon Dog" von Jeff Koons
Im Schatten des Bacon löste noch der Amerikaner Jeff Koons den Deutschen Gerhard Richter als teuersten lebenden Künstler ab. Der "Balloon Dog" (2. kl. Bild) des 58-Jährigen wurde für 58,4 Millionen Dollar versteigert. Damit lag der quietschbunte Hund gute 20 Millionen Dollar über dem bisherigen Rekord: Im Mai war "Domplatz, Mailand" von Richter (81) bei Sotheby's für 37 Millionen Dollar versteigert worden.

"Balloon Dog" erinnert an die aus Luftballons geknoteten Tiere, die Kleinkünstler im Stadtpark anbieten - nur ist der von Koons so groß wie ein Auto. 2007 war das Kunstwerk in der Kunsthalle Bregenz zu sehen.

Warhols ikonisches "Coca Cola 3" brachte 57,2 Millionen
Mit einem Auktionserlös von insgesamt fast 692 Millionen Dollar an einem Abend überstieg Christie's nicht nur die eigenen Erwartungen von rund 670 Millionen, sondern setzte auch selbst einen neuen Rekord. Dazu beigetragen hat auch Andy Warhols ikonisches "Coca Cola 3", das 57,2 Millionen Dollar brachte.

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