Aufruhr in Kolumbien
Hungerstreiks und ermordete Nestlé-Mitarbeiter
Wie der Großkonzernen kritisch gegenüberstehende Verein Multiwatch am Sonntagabend mitteilte, sei ein Gewerkschafter und langjähriger Nestlé-Mitarbeiter von vier Kugeln tödlich getroffen worden. Zuvor habe die Gewerkschaft Sinaltrainal Morddrohungen erhalten. Diese seien von der paramilitärischen Organisation "Los Urabenos" unterzeichnet gewesen.
Konzern verurteilt "Akt der Gewalt"
Nestlé bestätigte auf Anfrage die Tötung ihres Angestellten in Kolumbien. "Die Umstände werden von den Behörden untersucht", sagte ein Sprecher. Nestlé verurteile den "Akt der Gewalt" und hoffe, die Ermittlungen würden zur "Festnahme jener führen, die die Nestlé-Kolumbien-Familie in Trauer gestürzt" hätten.
Die Gewerkschaft fordert die Einhaltung eines kürzlich zwischen ihr und Nestlé vereinbarten Gesamtarbeitsvertrags. "Statt nach einer Lösung des Konflikts zu suchen, hat Nestlé die Situation mit gefährlichen Anschuldigungen gegen die Gewerkschaft weiter angeheizt", hieß es in einer Stellungnahme von Multiwatch, die sich auf Sabotagevorwürfe gegen die Gewerkschaft bezog.
Bereits 15 ermordete Nestlé-Gewerkschafter
Neu eingestellte Arbeitnehmende würden gedrängt, der erst vergangenes Jahr gegründeten Konkurrenzgewerkschaft Sintraimagra beizutreten. Mit dem jüngsten Todesfall sei "die Zahl der ermordeten Nestlé-Gewerkschafter auf 15 gestiegen".
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