Sehr heiße "Erde"

Forscher finden Steinplaneten in Erdgröße

Wissenschaft
31.10.2013 08:02
Im Sternbild Schwan haben Forscher mithilfe des kürzlich in Rente geschickten Weltraumteleskops "Kepler" einen Exoplaneten entdeckt, der in Größe und Zusammensetzung unserer Erde ähnelt. Weil Kepler-78b (das Bild zeigt eine künstlerische Illustration) aber in einer sehr engen Bahn um seine Sonne kreist, ist auf ihm kein Leben, so wie wir es kennen, möglich.

Laut Angaben von Astrophysikern um Andrew Howard vom astronomischen Institut an der University of Hawaii in Honolulu und um Francesco Pepe von der Universität Genf besteht Kepler-78b wie unsere Erde aus Felsen und Eisen. Der 600 Lichtjahre entfernte Exoplanet hat einen rund ein Fünftel größeren Radius als unsere Erde und besitzt etwa die 1,8-fache Masse dieser.

Weil Kepler-78b sehr nahe und schnell um seine Sonne (im Bildhintergrund) kreist - ein Umlauf dauert bei ihm nur achteinhalb Stunden -, schätzen die Forscher die Temperatur auf der Oberfläche des Planeten auf 2.200 bis 2.800 Grad Celsius. Aufgrund der geringen Entfernung zu seinem Stern (Kepler-78a) bedeckt dieser einen recht ansehnlichen Teil des Himmels des Exoplaneten, der vermutlich von Lava bedeckt ist, schreiben die Wissenschaftler im Fachblatt "Nature".

Forscher von enger Bahn überrascht
Vor allem die recht enge Bahn von Kepler-78b um seine Sonne überrascht die Wissenschaftler, wurde doch bisher angenommen, dass ein Planet nicht so nahe bei seinem Zentralgestirn entstehen oder sich dorthin bewegen kann. "Der Planet hat nur ein Hundertstel des Abstands zu seinem Stern, den unsere Erde zur Sonne besitzt", erläutert Howard.

Wegen der Nähe von Kepler-78b zu seinem Stern sei auch das Ende des Exoplaneten absehbar, so die Astronomen. Er wird seinem Zentralgestirn immer näher kommen, was ihn schließlich zerreißen wird, allerdings vermutlich erst in drei Milliarden Jahren.

Über 3.500 Planetenkandidaten entdeckt
Das Weltraumobservatorium "Kepler" war im März 2009 auf die Suche nach einer "zweiten Erde" gestartet und hat im Rahmen seiner insgesamt rund 450 Millionen Euro teuren Mission mehr als 3.500 Planetenkandidaten bei anderen Sternen aufgespürt, von den mehr als 1.000 inzwischen bestätigt werden konnten.

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