"Ich gebe Teile nach 18 Jahren ab - neue Ämter, neue Personen", sagte Küberl. Mit dem neuen Papst habe das nichts zu tun, im Gegenteil, der Kampf gegen Armut sei ja auch eines von seinen Zielen. "Armut ist ja leider immer unter uns und die Politik hat Angst vor der Armut, deshalb wird sie auch nicht bekämpft." Er hoffe, dass sich die neue Regierung dem Kampf gegen die Armut nicht verschließe - dies sei ja nichts, was in ein paar Jahren erledigt werden könne.
"Gefallen werden wir erst im Himmel"
Dass es in seiner Amtszeit an der Spitze der kirchlichen Hilfsorganisation auch zu Kritik an der Caritas gekommen sei, stellte Küberl in dem Gespräch nicht in Abrede: "Als Caritas kann man nicht darauf achten, ob jemandem etwas gefällt. Wenn jemand in einer misslichen Situation ist, muss man ihn unterstützen. Gefallen werden wir erst im Himmel", so Küberl in Anspielung etwa auf die Unterstützung für die Flüchtlinge, die die Wiener Votivkirche besetzt hatten.
Als Stiftungsrat wünsche er sich unter anderem von der neuen Regierung, dass dem ORF jene 58 Millionen Euro aus der Gebührenbefreiung refundiert werden.
Erster Nicht-Geistlicher an Spitze der Caritas
Küberl wurde am 22. April 1953 in Graz geboren. Der heute 60-Jährige begann seinen beruflichen Werdegang als Diözesansekretär der katholischen Arbeiterjugend, 1986 wurde er Generalsekretär der Katholischen Aktion Steiermark, dann 1994 steirischer Caritas-Direktor. Im Dezember 1995 folgte er Helmut Schüller als Präsident der Caritas Österreich - als erster Nicht-Geistlicher in dieser Funktion.
Zu seinen größten Erfolgen zählt Küberl die Einführung der bedarfsorientierten Mindestsicherung und der Grundversorgung für Asylwerber.
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