Bursche erschossen

Krawalle nach tödlicher Polizeigewalt in Brasilien

Ausland
29.10.2013 14:46
Der Tod eines 17-Jährigen bei einem umstrittenen Polizeieinsatz hat im Großraum der brasilianischen Millionenstadt Sao Paulo gewaltsame Proteste und Randale ausgelöst. Mindestens sechs Busse wurden in Brand gesteckt, auch zwei Lkw und mehrere Autos gingen am Montagabend in Flammen auf.

Teilweise vermummte Randalierer warfen Steine auf Polizisten, die ihrerseits Tränengas und Gummigeschoße einsetzten. Auslöser der Krawalle war der Tod eines 17-Jährigen, der bei einem Einsatz der Polizei wegen Ruhestörung ums Leben kam.

17-Jähriger tot - Zweifel an Version der Polizei
Ein Polizist hatte dem Burschen am Sonntag in Jacana im Norden Sao Paulos in die Brust geschossen. Er starb später im Krankenhaus. Die Polizei sprach von einem Unfall, der Schuss habe sich unbeabsichtigt gelöst. Der 31-jährige Beamte muss sich wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Die Mutter des getöteten Jugendlichen bezweifelte in einem TV-Interview die Darstellung der Polizei. "Das war kein Unfall, das war kein Missgeschick - das war Mord", sagte sie bei der Beisetzung ihres Sohnes am Montag.

90 Personen vorübergehend festgenommen
Nach lokalen Medienberichten vom Dienstag wurden bei den Protesten insgesamt 90 Personen vorübergehend festgenommen, über 30 von ihnen wurden auf die Polizeiwache gebracht. Die Demonstranten hatten unter anderem einen Lkw mit Autos auf der Ladefläche angezündet. Auf mehreren Straßen in der Nähe von Jacana brannten zudem Barrikaden aus Müll und Autoreifen. Es kam vereinzelt zu Plünderungen. Eine Person wurde nach ersten Erkenntnissen von Plünderern angeschossen.

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