Markt wird sondiert

Wiener Linien schreiben Auftrag für neue Bims aus

Österreich
29.10.2013 14:35
Nun ist es fix: Die Wiener Linien werden den Auftrag für die Beschaffung von 120 bis 150 Niederflur-Straßenbahnen ausschreiben und nicht die Möglichkeit nutzen, weitere ULFs von Siemens zu beziehen. "Ziel ist, zu eruieren, welche Straßenbahn derzeit die beste am Markt ist", begründete ein Sprecher der Verkehrsbetriebe die Entscheidung der Geschäftsführung. Man wolle den Markt sondieren und schauen, welche Entwicklungen es in den letzten Jahren gegeben habe.

Die Niederflurstraßenbahnen ULF - die Abkürzung steht für "Ultra Low Floor" - gibt es seit 1997 in der Bundeshauptstadt. Siemens hatte Mitte der 1990er-Jahre den Auftrag für die ersten 150 Züge erhalten, weil das Wiener Werk unter anderem mit der weltweit niedrigsten Einstiegshöhe von nur 19 Zentimetern punkten konnte.

Einige Jahre später sicherte sich der Technologiekonzern die Folgeorder um 357 Millionen Euro. Diese umfasst 150 weitere Garnituren. Der Großteil davon wurde schon geliefert - der Rest folgt bis Jahresende 2015. Weiters gab es eine Option auf eine dritte, noch einmal 150 Bims umfassende Lieferung.

Lieferung der neuen Bims bis 2017
Von dieser machen die städtischen Verkehrsbetriebe aber nun keinen Gebrauch, wie am Dienstag mitgeteilt wurde. Vielmehr wird noch in diesem Jahr eine internationale Ausschreibung über die Beschaffung in die Wege geleitet. Entsprechend wortkarg über diese Entwicklung zeigte man sich bei dem Technologiekonzern. "Das ist die Entscheidung der Wiener Linien. Das kommentieren wir nicht", sagte ein Sprecher.

Die Lieferung der neuen Bims soll ab Anfang 2017 erfolgen, die ersten Züge dann ab Mitte des Jahres unterwegs sein. Bis dahin würden noch "im gewohnten Ausmaß" ULFs geliefert werden, so die Wiener Linien.

Zu den wichtigsten Anforderungen in der Ausschreibung werden der ebene Einstieg und Barrierefreiheit, ein modernes Konzept zur Fahrgastinformation, flexibel gestaltbare Innenräume, neuester Stand der Technik, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit sowie Energieeffizienz zählen. Weiters seien optimale Arbeitsbedingungen für die Fahrer - zum Beispiel Ergonomie - wichtig.

Bombardier als Bewerber im Spiel
Bereits als Bewerber in Spiel gebracht hat sich Bombardier. Auf die Ausschreibung sei man vorbereitet, versicherte Geschäftsführer Germar Wacker: "Wir sind in den Startlöchern." Es würden sich alle 700 Mitarbeiter am Bombardier-Standort in Wien auf die Gelegenheit freuen, "an einem fairen Wettbewerb" zur Beschaffung von modernen Straßenbahnen in ihrer Heimatstadt teilzunehmen.

Das Unternehmen bastelt auch schon an einer Niederflur-Lösung für Wien, die der Stadt wesentlich billiger als der ULF kommen soll. So soll es laut einem internen Projektpapier beispielsweise Einsparungen von Wartungskosten in Höhe von mehr als 300 Millionen Euro geben - durchgerechnet für 170 Langzüge und eine Laufzeit von 30 Jahren. Visualisierungen lassen eine optische Ähnlichkeit zum jetzigen ULF von Siemens erkennen.

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