"Grauenhaft"

F: Verwahrlostes Baby in Kofferraum gefunden

Ausland
28.10.2013 18:50
Der Fund eines verwahrlosten Babys im Kofferraum eines Autos hat in Frankreich Entsetzen ausgelöst. Der Anblick sei "grauenhaft" gewesen, sagte der Automechaniker Guillaume Iguacel, der das Mädchen Ende vergangener Woche entdeckt hatte, am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Unklar ist, wie lange das Baby in dem Kofferraum war und ob es womöglich sogar seit seiner Geburt dort lebte.

Das nach Behördenangaben zwischen 15 und 23 Monate alte Mädchen war am Freitag in Terrasson im Südwesten Frankreichs gefunden worden, als die Mutter ihr Auto reparieren lassen wollte. Die Mitarbeiter der Werkstatt hatten aus dem Kofferraum seltsame Geräusche gehört - und entdeckten daraufhin das Baby.

"Ein kleines Mädchen in seinen Exkrementen"
Das kleine Mädchen lag nackt und verschmutzt in einer Babytragetasche, war ausgetrocknet und hatte offenbar Fieber. "Ein kleines Mädchen in seinen Exkrementen, das seinen Kopf nicht halten kann, die Haut weiß wie Marmor und Augen, die sich verdrehten", schilderte Iguacel den Fund.

Demnach sei die Frau, die in der Nähe von Terrasson lebte, bereits zuvor in die Werkstatt gekommen. Da habe er bereits einen seltsamen Geruch im Auto wahrgenommen. Die nach dem Fund des Babys alarmierten Sanitäter hätten ihm gesagt, dass sich das kleine Mädchen wegen Sauerstoffmangels im Kofferraum in großer Gefahr befunden habe. Die Mutter habe indes nach Eintreffen der Polizei "nicht besorgt, sogar entspannt" gewirkt, so Iguacel. "Vielleicht war es für sie eine Art Befreiung, dass das Kind gefunden wurde."

Staatsanwalt: "Fall jenseits des Vorstellbaren"
Nach Angaben von Staatsanwalt Jean-Pierre Laffize wurde das Baby offenbar seit der Geburt von der 45-jährigen Mutter versteckt - "vor den Freunden, den Familienmitgliedern, der Nachbarn und den Behörden". Laffize wollte aber nicht sagen, ob das Mädchen seit seiner Geburt im Kofferraum leben musste, wie es Zeugenaussagen nahelegen. Der Fall sei aber "jenseits des Vorstellbaren". Das Baby hat einen schweren Entwicklungsrückstand, Anzeichen von körperlicher Gewalt weist es jedoch nicht auf.

Eltern vorübergehend festgenommen
Die Eltern des Mädchens wurden nach dem schockierenden Fund vorübergehend festgenommen. Der Mann und die Frau stammen aus Portugal und sind arbeitslos. Der Vater war bei der Festnahme am Freitag so betrunken, dass er erst am Samstag verhört werden konnte. Das Paar wurde am Sonntag unter strengen Auflagen wieder auf freien Fuß gelassen. Gegen beide wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, ihnen drohen im Falle einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft.

Das Paar hat noch drei weitere Kinder im Alter von vier bis zehn Jahren. Diese gingen laut Staatsanwaltschaft zur Schule und waren den Behörden zufolge nie aufgefallen. Sie wurden in Behördenobhut genommen.

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