Mateschitz schwärmt

“Vettels unglaubliche Konstanz ist bestechend”

Sport
28.10.2013 16:47
Sebastian Vettel ist der König der Formel 1! Mit seinem zehnten Saisonsieg holte sich der deutsche Superstar in Indien den vierten WM-Titel in Serie. Daheim in Österreich freute sich Red-Bull-Boss Didi Mateschitz, der stets an den Champion geglaubt hatte und vor rund sechs Jahren über den heutigen Superstar sagte: "Geb' ma dem Buam einmal eine Chance!" Mateschitz im Interview mit "Krone"-Reporter Heinz Prüller.

"Krone": Didi Mateschitz, dein Gefühlsleben nach dem Triumph – euphorisch?
Didi Mateschitz: Euphorisch nimmer, weil wir ja schon damit rechneten, nur eine Frage der Zeit. Wie wenn du eine ganze Woche Weihnachten feierst – das ist auch nicht so spannend wie nur ein einziger Abend. Aber Freude ist jedesmal da.

"Krone": Was will Vettel als Vierfach-Weltmeister heuer noch erreichen?
Mateschitz: Er wird bis ans Ende so weiterfahren wie bisher – der kann gar nicht anders.

"Krone": Auf dem Weg zum Rekordchampion? In Deutschland sagen sie schon, er verdirbt Schumi die Pension.
Mateschitz: Schumacher ist Schumacher, Vettel ist Vettel. Und er wird noch besser, wenn er mehr Erfahrung draufpackt, Vergiss nicht: Er ist ja erst 26. Bestechend seine unglaubliche Konstanz. Und wie er immer das Maximum abrufen kann.

"Krone": Sein bestes Rennen heuer?
Mateschitz: Wahrscheinlich Korea. Eineinhalb Stunden lang fehlerlos am absoluten Limit des Autos.

"Krone": Wie viele Siege traust du ihm heuer noch zu?
Mateschitz: Noch drei Rennen - sagen wir zwei Siege.

"Krone": Lotus-Chef Colin Chapman sagte einmal: "Gewinn einmal, dann gratulieren dir alle und freuen sich mit dir, aber gewinn zweimal, und alle hassen dich." Spürst du Neid und Eifersucht?
Mateschitz: Den Neid musst du dir erst verdienen. Aber Formel-1-Teams sind nicht aus dem Holz geschnitzt, dass sie Ratlosigkeit oder Verzweiflung spüren. Sondern nur: noch mehr arbeiten, sich noch mehr anstrengen. Das Feld ist heuer schon näher zusammengerückt. Bei Mercedes trägt die Arbeit Früchte, Ferrari wird wieder besser, aber der Sebastian ist noch immer ein, zwei Zehntel voraus.

"Krone": Wie reagiert ihr auf die Pfiffe bei der Siegerehrung in Monza oder Singapur?
Mateschitz: Monza war nicht typisch für die Formel 1, das ist Italien und Ferrari. In Singapur waren es zehn Claqueure, 100 Gründe, Missverständnisse wie die Greenpeace-Aktion bei der Siegerehrung in Belgien.

"Krone": Man hat den Eindruck, Alonso putscht die Leute auf?
Mateschitz: So hat Muhammad Ali geboxt. Seine medialen Sager sind ganz bewusst gesetzt. Wie: Er kämpft nicht gegen Vettel, sondern gegen Newey, und er wirft seine Kappe ins Publikum – Vettel setzt sie halt wieder auf. Alonso ist im Psycho-Krieg der Schlimmste.

"Krone": Hilft ihm alles nichts gegen Vettel – wird das der Rekordweltmeister? Mehr WM-Titel als Schumacher?
Mateschitz: Der ist noch so weit weg. Titel kannst du nicht vergleichen. Aber wenn Vettel im richtigen Auto sitzt, wird er noch viele Jahre um den Titel mitfahren.

"Krone": Und du – schon bald der erfolgreichste Teambesitzer der Formel-1-Historie?
Mateschitz: Bitte, frag mich das in 20 Jahren.

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(Bild: KMM)



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