Streiks abgesagt

Metaller-Einigung: Bis zu 3,2 Prozent mehr Lohn

Wirtschaft
28.10.2013 23:12
Mit einem Last-Minute-Kompromiss haben die festgefahrenen Metaller-Verhandlungen am späten Montagabend doch noch ein glückliches Ende gefunden. Die für Dienstag angedrohten Streiks wurden abgeblasen. Für die 120.000 Beschäftigten in der Maschinen- und Metallwarenindustrie wird es künftig 2,5 bis 3,2 Prozent mehr Lohn geben. Die Gespräche zur Arbeitszeitflexibilisierung wurden von der Lohnrunde abgekoppelt.

Die Arbeiter und Angestellten in der Branche erhalten mit 1. November im Durchschnitt 2,8 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Mit dem Abschluss in der Bandbreite von 2,5 bis 3,2 Prozent - letzterer Wert gilt für die niedrigsten Einkommen - blieben die Verhandler über der Inflationsrate von zuletzt 1,7 Prozent. Der Mindestlohn steigt auf 1.688 Euro, die Zulagen klettern um 2,1 Prozent. Damit liegt man leicht unter dem Abschluss des Vorjahres. Damals wurden die Löhne um 3,0 bis 3,3 Prozent erhöht.

Kompromissfindung forderte fünf Verhandlungsrunden
Dem nun erfolgten Kompromiss war eine Streikdrohung vorausgegangen, diese hat sich nun erübrigt. Wäre es zu keiner Einigung gekommen, hätten die Beschäftigten am Dienstagmorgen die Arbeit niedergelegt. Zur Kompromissfindung waren insgesamt fünf Verhandlungsrunden erforderlich.

Arbeitnehmer wie Arbeitgeber sprachen am Montagabend von einem gerade noch vertretbaren Kompromiss. Die beiden Chefverhandler auf Arbeitnehmerseite, Rainer Wimmer (Pro-Ge, links im Bild) und Karl Proyer (GPA, 2. von links), zeigten sich erleichtert über den Abschluss deutlich über der Inflationsrate. Man habe auf beiden Seiten mit "Mut und Kreativität" verhandelt.

Bis 30. Juni 2014 Einigung auf ein neues Arbeitszeitmodell
Über neue Arbeitszeitregelungen wird gesondert verhandelt, hier soll es bis zum 30. Juni 2014 eine Einigung geben, hieß es. Arbeitgeber-Chefverhandler Veit Schmid-Schmidsfelden betonte, der Abschluss sei nur unter der Bedingung weiterer Verhandlungen über ein Arbeitszeitmodell erfolgt: "Wir haben sehr hart verhandelt. Es gibt nun einen Fahrplan für ein Arbeitszeitmodell bis zum 30. Juni." Sollte es bis dahin keine Einigung geben, hätte das Auswirkungen auf die nächstjährigen KV-Verhandlungen, erklärte Christian Knill, Obmann des Fachverbands der Maschinen- und Metallwarenindustrie.

In der Vereinbarung zwischen den Vertragspartnern heißt es dazu: "Der Fachverband der Maschinen und Metallwarenindustrie sowie die Gewerkschaften Pro-Ge und GPA-djp kommen überein, unmittelbar nach Abschluss dieses Kollektivvertrages Verhandlungen über eine Neugestaltung der kollektivvertraglichen Arbeitszeitverteilung unter neuen Rahmenbedingungen aufzunehmen und das Ergebnis bis 30. Juni 2014 verbindlich als kollektivvertragliches Arbeitszeitmodell zu vereinbaren."

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele