Niederländer empört
UNO fordert Abschaffung von “Zwarte Piet”
Der niederländische "Sinterklaas" wird traditionell von einer Schar schwarzer Helfer, den "Zwarte Pieten", begleitet, wenn er den Kindern am 5. Dezember die Geschenke bringt. Die Rassismus-Expertengruppe der UNO forderte nun die Abschaffung der Schwarzen Peter und löste damit eine Welle der Empörung aus. Denn wenn es um ihr Nikolausfest geht, verstehen die sonst so toleranten Niederländer keinen Spaß.
Rund 500 Menschen protestierten nach Angaben eines Polizeisprechers am Samstag in einem Park im Zentrum von Den Haag gegen den Vorwurf, die Figur des Schwarzen Peters sei rassistisch. Rund 40 von ihnen waren zudem selbst als "Zwarte Pieten" geschminkt und verkleidet. Die niederländischen Versionen des Knecht Ruprecht stecken in mittelalterlichen Fantasiekostümen, tragen Afro-Perücken, rote Lippen und haben ihre Gesichter schwarz gefärbt.
Kritiker klagen seit Jahren über den Brauch
Der Rassismus-Vorwurf gegen die "Zwarte Pieten" ist nicht neu: Seit Jahren klagen Kritiker über den vor mehr als 150 Jahren eingeführten Brauch, da er an die Zeiten der Sklavenausbeutung in den niederländischen Karibik-Kolonien erinnere.
Erneut angefacht wurde die Debatte nun allerdings von einer UN-Arbeitsgruppe, die den Brauch als rassistisch verurteilte. Die aus Jamaika stammende Leiterin der Gruppe, Verene Shepherd, forderte am Dienstag im niederländischen Fernsehen ein Ende des Brauchs. Sie schlug vor, die Niederlande könnten sich stattdessen den amerikanischen "Santa Claus" als Vorbild nehmen.
Empörung auch im World Wide Web
Seitdem reißt die Empörung nicht ab: Es sei nur ein Kinderfest ohne jeglichen rassistischen Hintergrund, argumentierten die Befürworter. Auch in den sozialen Netzwerken des World Wide Webs hat der Schwarze Peter schon zahlreiche Unterstützer. Bis Samstag unterschrieben mehr als zwei Millionen Menschen eine "Pietition" auf Facebook zugunsten des "Zwarte Piet".
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