Nationalfeiertag

Faymann: “Österreich steht hervorragend da”

Österreich
26.10.2013 16:35
Fast 1.200 Rekruten aus ganz Österreich, darunter drei Frauen, sind am Samstag anlässlich des Nationalfeiertags feierlich am Wiener Heldenplatz angelobt worden. Das Bundesheer habe sich "eindeutig bewährt", etwa als Instrument zum Schutz des Landes und des Friedens, erklärte Bundespräsident und Oberbefehlshaber Heinz Fischer. Bundeskanzler Werner Faymann lobte das "blühende Gemeinwesen" im Land und betonte, dass Österreich im internationalen Vergleich "hervorragend" dastehe. Die Leistungsschau des Heeres lockte rund eine Million Menschen auf den Heldenplatz.

Der Nationalfeiertag hat am Samstag traditionell mit Kranzniederlegungen im Weiheraum und in der Krypta am äußeren Burgtor in Wien begonnen. Um 9 Uhr war zunächst Bundespräsident Heinz Fischer mit Verteidigungsminister Gerald Klug und Generalstabschef Othmar Commenda an der Reihe, kurz darauf folgte die Bundesregierung.

Noch am Vormittag wurden dann die Rekruten im Beisein Fischers, der ja auch Oberbefehlshaber des Bundesheeres ist, am Heldenplatz angelobt. Es sei ein "Tag, an dem wir alle gemeinsam unsere große Verbundenheit mit unserer Heimat, der Republik Österreich, zum Ausdruck bringen", meinte Fischer in seiner Ansprache. Die Wurzeln des Nationalfeiertags liegen im Jahr 1955, der 26. Oktober damals sei der erste Tag eines völlig freien, demokratischen und unabhängigen Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg gewesen. An diesem Tag wurde das Gesetz über die Neutralität Österreichs beschlossen, erinnerte Fischer. Fast 60 Jahre seien seither vergangen, und das Bundesheer "hat sich eindeutig bewährt", unterstrich das Staatsoberhaupt.

Nicht allen Soldaten bekam dabei das milde Wetter und lange Strammstehen in der Einteilung: Einer von ihnen fiel plötzlich in Ohnmacht und musste von Sanitätern versorgt werden (Bild 8).

Österreich ist ein "lebenswertes und friedliches" Land
Man könne heute feststellen, dass "dieses, unser Land ein blühendes Gemeinwesen ist", erklärte Bundeskanzler Faymann. Herausforderungen der vergangenen Jahre habe man gut gemeistert, Österreich stehe "hervorragend" da. Das sei aber nicht immer so gewesen, mahnte der Bundeskanzler. Er erinnerte etwa an die Novemberpogrome, die sich zum 75. Mal jähren. Faymann verwies zudem auf Herausforderungen der heutigen Zeit, wie die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.

Österreich habe sich zu einem "lebenswerten" und "friedlichen" Land entwickelt, meinte auch Verteidigungsminister Gerald Klug. Das Bundesheer habe ein Ziel, nämlich "Schutz und Hilfe für die Bevölkerung sicherzustellen". Bei den Naturkatastrophen im heurigen Sommer konnte das Bundesheer mit mehr als 30.000 Manntagen diesem Motto einmal mehr "eindrucksvoll gerecht" werden, so Klug. Wiens Bürgermeister Michael Häupl bedankte sich beim Bundesheer für die "stetige Bereitschaft zu helfen".

Nachdem die Rekruten das Treuegelöbnis auf die Republik Österreich geleistet hatten, wurde die Festveranstaltung mit der Bundeshymne und der Europahymne abgeschlossen.

Eine Million Besucher bei Heeres-Leistungsschau

Die Leistungsschau des Bundesheers lockte laut Veranstalter bis zum Samstagnachmittag rund eine Million Besucher an (Bilder: siehe Infobox). Zu den Highlights für Einheimische und Touristen zählte wie jedes Jahr das Probesitzen in den Heereshubschraubern, die extra auf den Heldenplatz geflogen worden waren. Bei strahlend schönem Wetter wurde eifrig vor der "Agusta Bell" für Fotos posiert. Der Soldat, der für Fragen der Besucher neben dem "Black Hawk" bereit stand, ist das Gedränge schon gewöhnt: Der "Black Hawk" habe eben eine "extrem hohe Akzeptanz" in der Bevölkerung.

Ein beliebtes Fotomotiv für Alt und Jung war auch der Scharfschütze im zotteligen Tarnanzug und mit viel Farbe im Gesicht. Der erklärte dem Publikum nicht nur die Ausrüstung, sondern beantwortete auch geduldig Fragen über den Weg zum Scharfschützen. Pädagogisch wohl für einige nicht unumstritten, durften Groß und Klein an einem weiteren Stand - ungeladene - Gewehre und andere Waffen in die Hand nehmen und begutachten. Auch die neueste Anschaffung des Bundesheeres stand zur Besichtigung bereit: Weil die echten Drohnen aber noch nicht eingetroffen sind, mussten sich die Besucher mit einem 1:1-Modell begnügen.

"Weil ich eine stolze Österreicherin bin"
Außerdem öffneten wieder viele politische Institutionen ihre Tore für Neugierige: Während am Heldenplatz die Angelobung der Rekruten stattfand, standen am Samstagvormittag vor dem Parlament bereits viele Besucher Schlange. Eine Tirolerin zeigte sich besonders beeindruckt. Sie habe dem Parlament an diesem Tag einen Besuch abgestattet, "weil ich ja doch eine stolze Österreicherin bin".

Wer die zusätzlichen Sicherheitsschleusen passiert hatte, konnte in einem Rundgang durch das Haus unter anderem die Sitzungssäle des Nationalrats und des Bundesrats sowie den Historischen Sitzungssaal besichtigen und mit Abgeordneten persönlich ins Gespräch kommen. So stellten sich etwa die Klubobleute von SPÖ und den Grünen dem Gespräch mit den Besuchern. Auch Nationalratspräsidentin Barbara Prammer war mit von der Partie. "Fotos, Fotos, Fotos", beschrieb Josef Cap seine Begegnungen mit den Besuchern. Grünen-Chefin Eva Glawischnig war ebenfalls eine begehrte Gesprächspartnerin, "vor allem viele Frauen mit Kindern" würden an sie herantreten. Auch Unterrichts-, Wissenschafts-, Außen- und Innenministerium öffneten ihre Pforten.

Am meisten posieren mussten freilich der Bundespräsident und der Bundeskanzler, die ebenfalls in ihre Amtsräume geladen hatten. Fischer bewies dabei wieder zwei Stunden lang sein Talent zum Smalltalken, unzählige Hände mussten geschüttelt werden. Belohnungen gab's aber auch, hatten doch manche Besucher Geschenke im Gepäck - von der Torte bis zum Alien-Gemälde.

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