Beim EU-Gipfel

Juncker sagt der EU Adieu: “Weh tut das schon”

Ausland
25.10.2013 16:08
Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker hat sich am Freitag nach mehr als 18 Amtsjahren aus dem Kreis der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union verabschiedet. "Ich habe versucht, das so professionell wie möglich zu machen, um da nicht in Gefühlsausbrüchen unterzugehen. Aber weh tut das schon", sagte der 58-Jährige.

"Das heute war ein Rat, von dem ich denke, dass es mein letzter war", sagte Juncker. "Ich glaube, ich habe über 120 Europäische Räte mitgemacht. Und 350 Ecofin-Sitzungen. Das ist wirklich eine ganze Menge." Er mahnte die EU-Regierungen, mehr für die Sozialpolitik, die Entwicklungspolitik und für eine dauerhafte Lösung der Finanzkrise zu tun: Die Dinge seien "noch nicht so schlüsselfertig geregelt, wie sie es sein müssten".

Liberaler erhält Auftrag zur Regierungsbildung
In Luxemburg deutet schon alles auf einen Abschied Junckers hin. Großherzog Henri erteilte am Freitag dem liberalen Politiker Xavier Bettel den Regierungsbildungsauftrag. Bettel hatte sich zuvor mit den Sozialdemokraten (LSAP) und den Grünen auf eine Dreierkoalition verständigt.

Junckers Christlichsoziale hatten bei der Parlamentswahl am vergangenen Sonntag ihre Position als stärkste Kraft im Land behaupten können, büßten aber an Stimmen ein. Auch sein bisheriger Koalitionspartner LSAP musste Federn lassen, dagegen konnte die liberale Demokratische Partei zulegen.

Die sich nun abzeichnende Dreierkoalition wäre eine historische Zäsur für Luxemburg: Erstmals seit der sozialliberalen Regierung von 1974 bis 1979 würden die Christdemokraten in der Opposition landen.

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