Pässe für Schlepper

Europol-Operation: Polizei sprengt Fälscherbande

Österreich
23.10.2013 17:00
Reisepass, Personalausweis, Führerschein - das Angebot der von Tschechien aus agierenden Fälscherbande ließ keine Wünsche offen. Ihre Stammkunden: Schlepperringe aus der ganzen Welt, die mit den eingekauften Dokumenten Hunderte Illegale in die EU schleusten. So auch nach Österreich, wo im Zuge der europaweiten "Operation Fake" ebenfalls fünf Verdächtige gefasst wurden.

Parallel in fünf europäischen Ländern stürmten Sondereinheiten in Österreich, Deutschland, Frankreich, England und Tschechien am Dienstag im Zuge der seit Jahresanfang laufenden Europol-Operation zeitgleich unzählige Häuser und Wohnungen. Der Grund: die Sprengung einer Fälscherbande, die sich auf gefälschte - meist russische - Reisepässe, Führerscheine, Personalausweise und Visum-Vignetten spezialisiert hatte und womit vermutlich Schlepperringe auf der ganzen Welt versorgt wurden.

"Dutzende Hintermänner in halb Europa stationiert"
Bis zu 2.000 Euro kosteten solche Dokumentenpakete, die per Post ins Haus der Schlepperbanden flatterten. Hunderte Illegale sollen damit in die EU geschleust worden sein. "Derzeit gehen wir davon aus, dass die Zentrale der Bande in Prag angesiedelt war. Doch Dutzende Hintermänner waren in halb Europa stationiert", so Gerald Tatzgern vom Bundeskriminalamt.

So gingen mit Unterstützung der SOKO Nord und der jeweiligen Landeskriminalämter auch in Österreich fünf mutmaßliche Fälscher ins Netz. Drei Verdächtige saßen in Niederösterreich, je einer in Wien und Oberösterreich - allesamt unauffällige georgische bzw. russische Staatsbürger. "Wir haben Berge an Dokumenten, Handys, SIM-Karten, Computer sichergestellt. Diese gilt es jetzt auszuwerten. Der Schlag könnte nur die Spitze des Eisbergs sein. Die Ermittlungen sind noch lange nicht zu Ende", so Tatzgern.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele