Vermutlich zwei Tote

Schweiz: Luftwaffen-Kampfjet kracht in Bergflanke

Ausland
23.10.2013 18:47
Im Schweizer Kanton Obwalden ist ein Kampfjet der Luftwaffe abgestürzt. Die beiden Insassen kamen dabei höchstwahrscheinlich ums Leben. "Die Bilder vor Ort lassen das Schlimmste vermuten", sagte Armeechef Andre Blattmann (kleines Bild) am Mittwochabend. "Wir können nicht zuversichtlich sein", sagte Aldo Schellenberg, der Kommandant der Luftwaffe. "Es ist ein schwarzer Tag für die Armee."

Insgesamt waren laut Luftwaffe zwei Kampfflugzeuge des Typs F/A-18 unterwegs. Neben dem abgestürzten Doppelsitzer auch ein Einsitzer. Die Flugzeuge des US-Herstellers McDonnell Douglas, die einen Luftkampf trainieren sollten, waren vom Militärflugplatz Alpnach im zentralschweizerischen Kanton Obwalden aufgestiegen. Wenig später prallte die Zweisitzer-Maschine gegen 13.30 Uhr am Berg Lopper unweit des Vierwaldstättersees gegen eine Felswand.

Augenzeugen: Jet krachte bei schlechter Sicht in Bergflanke
Während Augenzeugen berichteten, die Maschine sei bei schlechter Sicht in die Bergflanke gekracht, konnte die Militärführung zu Ursache und Hergang des Unglücks bislang kaum Angaben machen - wohl auch, weil das Flugzeug in dicht bewaldetem und schwer zugänglichem Gelände abstürzte. Die Wetterbedingungen seien beim Start für Trainingsflüge ausreichend gewesen, kommentierte Luftwaffen-Kommandant Schellenberg die Berichte, wonach es im Unfallgebiet Nebel und starken Wind gegeben haben soll.

Von dem Unglücksflugzeug sei kein Notsignal gesendet worden. Der Einsitzer habe eine steile Umkehrkurve geflogen, wie sie bei plötzlich aufziehendem Schlechtwetter üblich sei und von der Luftwaffe eigens trainiert werde. Ob dies auch der Pilot des Zweisitzers vor dem Absturz versuchte, blieb allerdings unklar. Das Triebwerk und weitere Trümmerteile der Maschine wurden im weiten Umfeld der Absturzstelle gefunden. Eine Bahnlinie nahe der Unglücksstelle wurde aufgrund der Löscharbeiten gesperrt.

Untersuchung kann "Wochen bis Monate daueren"
Ein militärischer Untersuchungsrichter nahm mittlerweile seine Arbeit auf, wie es bei Unglücken dieser Art übliches Vorgehen sei, so die Luftwaffe. Auch die Blackbox soll weiteren Aufschluss geben. Die Untersuchung werde jedoch "Wochen bis Monate dauern", sagte Martina Hugentobler, Sprecherin der Militärjustiz, bei einer Pressekonferenz am frühen Mittwochabend. Das forensische Institut der Kantonspolizei Zürich unterstützt die Untersuchung.

"Ich bin unendlich traurig und betroffen – und zusammen mit mir die ganze Luftwaffe. Unsere Gedanken sind bei dem Piloten und seinem Passagieren sowie den Angehörige", sagte der Luftwaffen-Kommandant.

Bereits 1998 war ein Kampfjet des gleichen Typs im Kanton Wallis abgestürzt. Zwei Angehörige der Luftwaffe starben bei dem Unfall. 2002 gab es zwei Tote, als ein Schulungsflugzeug der Luftwaffe vom Typ Pilatus PC-7 im Kanton Graubünden mit einer Luftseilbahn kollidierte.

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