Wissenschaftler der Commonwealth-Forschungsorganisation CSIRO machten ihre Entdeckung in der rohstoffreichen Region Kalgoorlie in Westaustralien, wo es im späten 19. Jahrhundert einen großen Goldrausch gab. Das Gold lagert dort nur 35 Meter unter der Erde. Offenbar hätten die Eukalyptusbäume mit ihren weit in die Tiefe reichenden Wurzeln die Goldpartikel zusammen mit Wasser aufgesaugt. "Der Eukalyptus agiert wie eine hydraulische Pumpe", erläutert Geochemiker Melvyn Lintern, einer der Autoren der am Mittwoch veröffentlichten Studie.
Gold in Ästen, Blättern und Rinde nachgewiesen
Mithilfe von Röntgenbildern wiesen die Wissenschaftler die Goldteilchen in Blättern (im Bild grün), Ästen und Rinden nach. Die höchste Konzentration fanden sie in den Blättern. Da das Gold wahrscheinlich giftig für die Pflanze sei, werde es vermutlich in die äußersten Extremitäten weitergeleitet, damit möglichst wenig schädliche biochemische Reaktionen stattfinden könnten, erklärten die Forscher.
Laut den Autoren der Studie, die im Fachblatt "Nature Communications" veröffentlicht wurde, werden die Goldblätter aber wohl kaum einen neuen Goldrausch auslösen: Die in den Bäumen gefundenen Partikel seien nur ein Fünftel so breit wie ein menschliches Haar - und nur auf hoch entwickelten Röntgenbildern sichtbar.
Neue Methode zur Rohstoffsuche
Ihre Erkenntnisse halten die Forscher dennoch für nützlich. Denn die Untersuchung des Mineraliengehalts in den Pflanzen mit dieser Methode könne Hinweise auf Mineralien oder Übergangsmetalle unter der Erde geben - neben Gold könne so auch Zink oder Kupfer nachgewiesen werden. Weil damit keine teuren Bohrungen nötig seien, würden so Kosten gespart und die Umwelt geschont werden, sagte Lintern.
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