"Ausbeutung beendet"

Gesetz in New York: Mehr Rechte für Kindermodels

Ausland
23.10.2013 10:32
Der US-Bundesstaat New York hat mit einem neuen Gesetz die Rechte minderjähriger Models gestärkt. "Wir haben die zügellose Ausbeutung und den sexuellen Missbrauch von Kindermodels beendet, indem wir ihnen den entscheidenden Schutz gegeben haben", sagte die Senatorin Diane Savino am Dienstag bei einer Pressekonferenz in New York City. Das Gesetz, das unter anderem Arbeitszeitregelungen enthält, tritt in 30 Tagen in Kraft.

Mit der neuen Regelung werden minderjährige Models mit anderen arbeitenden Kindern gleichgestellt. Junge Models seien häufig Opfer sexueller Belästigung, zudem fehle ihnen finanzieller Schutz und Zugang zu Bildung, heißt es in dem Text. Für Models, die jünger als 18 Jahre sind, legt das Gesetz eine maximale tägliche Arbeitszeit fest. Wenn am nächsten Tag Schule ist, sollen die Nachwuchsmodels vor Mitternacht Dienstschluss haben, am Wochenende spätestens um 0.30 Uhr. Wer drei oder mehr Tage Schule verpasst, muss einen Privatlehrer zur Verfügung gestellt bekommen.

"Anstandsdamen" und Treuhandkonten für Kindermodels
Außerdem sollen 15 Prozent des Lohns auf einem Treuhandkonto verwaltet werden, bis das Model 18 Jahre alt ist. Models unter 16 Jahren sollen eine "Anstandsdame" bekommen, außerdem muss eine Krankenschwester mit kinderärztlichen Kenntnissen in Reichweite sein. Für Verstöße sind Geldstrafen vorgesehen.

Model und Schauspielerin Milla Jovovich, die selbst als Elfjährige entdeckt worden war, unterstützt die neuen Regelungen. "Es erscheint unglaublich, dass Kinder in der Modelbranche bisher nicht dieselben Rechte hatten wie andere minderjährige Darsteller", erklärte Jovovich am Dienstag. Auch ihre kanadische Kollegin Coco Rocha, die ihre Laufbahn ebenfalls als Kind begann, zeigte sich "erfreut" über das Gesetz.

Rassismusvorwürfe, Essstörungen und sexuelle Belästigung
Nach Debatten über magere und essgestörte Models sowie über sexuelle Belästigung und Rassismus in der Modewelt dürfte das Gesetz ein weiterer Beitrag zu einer humaneren Ausgestaltung der Branche sein. Die schwarzen Topmodels Naomi Campbell und Iman hatten im September großen Modehäusern Rassismus vorgeworfen, weil diese kaum dunkelhäutige Models buchten.

Die Diskussion um Magersucht war durch den Tod mehrerer Models in den vergangenen Jahren ausgelöst worden. Die Französin Isabelle Caro, die 2010 starb, hatte zuletzt mit einem Gewicht von 32 Kilogramm für Kampagnen gegen Magersucht posiert.

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