Bluttat in Nevada

Schüler (12) tötet Lehrer und sich selbst

Ausland
22.10.2013 09:39
Erneut erschüttert eine Bluttat an einer Schule die USA: Ein zwölfjähriger Schüler hat am Montag knapp vor Unterrichtsbeginn das Feuer auf dem Gelände der Sparks Middle School bei Reno im Bundesstaat Nevada eröffnet. Dabei tötete er einen Lehrer und verletzte zwei Schüler schwer. Anschließend richtete sich der Zwölfjährige selbst. Das Motiv für die Tat ist völlig unklar.

Die zwei Schwerverletzten wurden unverzüglich ins Krankenhaus gebracht. Sie seien in der Schulter und im Unterleib getroffen worden, teilte die Polizei mit. Ihr anfangs als "kritisch" beschriebener Zustand wurde mehrere Stunden nach dem Vorfall als "stabil" eingestuft.

"Der Lehrer fiel zu Boden und alle sind weggerannt"
Augenzeugen zufolge fielen die Schüsse an der Sparks Middle School in der Stadt Sparks nahe Reno vor Unterrichtsbeginn gegen 7.15 Uhr. Lehrer Michael Landsberry wollte demnach Schülern zu Hilfe kommen und bezahlte seinen Mut mit dem Leben.

"Wir waren in der Nähe des Basketballfeldes und hörten einen lauten Knall", zitierte die Zeitung "Reno Gazette Journal" einen 13-jährigen Schüler. Der Schütze habe dann die Waffe auf einen Lehrer gerichtet, der ihn besänftigen wollte. "Und dann hat der Schüler einen Schuss abgegeben, der Lehrer fiel zu Boden und alle sind weggerannt. Wir sind über ein Feld gelaufen, um uns irgendwo in Sicherheit zu bringen. Während wir liefen, haben wir vier oder fünf weitere Schüsse gehört."

"Warum macht ihr euch lustig über mich?"
Eine Schülerin gab gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters an, sie hätte den Zwölfjährigen vor seiner Tat noch ein paar Worte sagen hören. "Ich habe gehört, wie er sagte: 'Warum macht ihr euch lustig über mich?'", meinte das Mädchen.

Möglicherweise wollte sich der Teenager an seinen Mitschülern rächen. "Er war ein richtig netter Bursch", zitierte der Nachrichtensender CNN eine weitere Schulkameradin. Sie habe aber gesehen, wie er öfter gehänselt worden sei. Ein anderer Augenzeuge sagte dem TV-Sender CBS, dass der Schütze die Waffe auf eine Gruppe Mitschüler gerichtet habe. "Ihr habt mein Leben ruiniert, jetzt ruiniere ich Euers", soll der Bursche gesagt haben.

Dann habe er die Waffe auf einen Buben gerichtet und abgedrückt, erzählte das Mädchen weiter. Der Mathematiklehrer habe versucht dazwischenzugehen. "Leg' sie weg, das lohnt sich nicht", soll der Pädagoge gesagt haben. Er wurde erschossen.

Getöteter Lehrer ist für Angehörige ein Held
Bei dem getöteten Pädagogen handelt es sich um einen bei den Schülern beliebten 45-jährigen Mathematiklehrer. Dessen Familie hat das Opfer bereits identifiziert. Nicht nur für sie gilt der ehemalige US-Soldat als Held, der Kinder vor einem Amokläufer schützen wollte. "Er wollte das Kind davon abhalten, sich selbst oder anderen weh zu tun", sagte die Schwägerin des Lehrers.

"Die Schulen sind sicher, die Stadt ist sicher"
Die Polizei konnte die Lage rasch unter Kontrolle bringen. Rund 200 Beamte standen im Einsatz und suchten das Schulareal nach weiteren Gefahrenquellen wie Sprengsätze und Waffen ab. "Die Schulen sind sicher, die Stadt ist sicher", sagte der stellvertretende Polizeichef von Reno, Tom Robinson, wenig später. Der Unterricht an der Sparks Middle School wurde für die restliche Woche abgesagt.

Das Motiv für die Tat ist derzeit völlig unklar. Noch könne nicht gesagt werde, ob der Schütze, dessen Identität auch noch nicht preisgegeben wurde, ein bestimmtes Ziel gehabt oder willkürlich geschossen habe, so Robinson.

Immer wieder Schießereien an Schulen in den USA
In den USA werden Schulen immer wieder zum Schauplatz blutiger Schießereien. Im Dezember 2012 sorgte ein Amoklauf an einer Grundschule in Newtown im Bundesstaat Connecticut für Entsetzen. Ein junger Mann erschoss dort 26 Menschen, darunter 20 kleine Kinder. Die Tat heizte die Debatte über die laxen Waffengesetze des Landes an, eine Verschärfung der Regelungen scheiterte aber im Frühjahr im Kongress.

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