Absender: Regierung

GB: Illegale Ausländer bekamen SMS-Aufruf zu gehen

Ausland
18.10.2013 20:03
Das britische Innenministerium hat Tausenden Migranten eine Textnachricht mit der Aufforderung, das Land zu verlassen, aufs Mobiltelefon schicken lassen. "Nachricht vom Innenministerium: Unsere Unterlagen zeigen, dass Sie möglicherweise nicht das Recht haben, länger im Vereinigten Königreich zu bleiben", hieß es in den SMS-Nachrichten, wie die vom Innenministerium mit der Durchführung der Aktion betraute Firma am Freitag bestätigte.

Man habe insgesamt 58.000 Menschen angeschrieben. "Nur 14 haben sich darüber beschwert, dass sie fälschlicherweise angeschrieben wurden", sagte eine Unternehmenssprecherin. Das Innenministerium erklärte, man unternehme "proaktive Schritte", um Menschen, die kein Recht auf Aufenthalt hätten, zu kontaktieren. "Wir glauben, wir liegen richtig, wenn wir die Ausländergesetze durchsetzen", sagte eine Sprecherin.

Kritiker glauben, dass deutlich mehr legal in Großbritannien lebende Ausländer die umstrittene SMS vom Innenministerium erhalten haben. Der "Guardian" hatte bereits im Jänner von mehr als 170.000 Kurznachrichten und E-Mails berichtet, teils mit der konkreten Aufforderung: "Sie sind gebeten, das Vereinigte Königreich zu verlassen, da sich nicht länger das Recht haben, zu bleiben."

Auch Bürgerrechtler bekommt SMS
Unter den Empfängern ist auch der Bürgerrechtler Suresh Grover. "Ich lebe seit 1966 in diesem Land, ich hatte immer einen britischen Pass", sagte er gegenüber der BBC. Grover beklagte die "aggressive Ausländerpolitik" der britischen Regierung.

Das Kabinett von Premierminister David Cameron steht unter enormem politischen Druck. Die rechtspopulistische Partei UKIP punktet in Umfragen mit Themen wie Übervölkerung und EU-Ausstieg. Cameron hatte in der Vergangenheit wiederholt versucht, im Wählerteich der UKIP zu fischen.

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