Direktbanken, Fonds

Statt Mini-Zinsen: Hier zahlt sich Sparen noch aus

Wirtschaft
18.10.2013 15:30
Die Österreicher besitzen rund 147 Milliarden Euro an Spareinlagen. Und weitere 62 Milliarden liegen auf Girokonten herum. Die schlechte Nachricht: Real schrumpft dieses Vermögen für die meisten, weil die anhaltend mickrigen Zinsen die Inflation (plus die 25 Prozent KESt) bei Weitem nicht ausgleichen. Unterm Strich dürften die Sparer alleine heuer rund 3,5 Milliarden Euro Kaufkraft verlieren.

"Sparen ist derzeit freiwillige Enteignung", bringt es Peter Bosek, Vorstand der Erste Bank, auf den Punkt. Laut jüngsten Umfragen nehmen 70 Prozent der Sparer das auch in Kauf, Hauptsache, die Anlage ist "sicher". Dabei wäre es bei geringem Risiko möglich, den Verlust zu minimieren oder gar das Vermögen zu erhalten. Wie?

  • Direktbanken zahlen viel mehr, als man am normalen Sparbuch oder Konto bekommt (meist nur mehr 0,125 Prozent). Einlagen sind dennoch (bis 100.000 Euro) gesetzlich garantiert. Bestbieter mit 1,4 Prozent ohne Bindungsfrist sind derzeit die Santander Consumer Bank (BestFlex) sowie direktanlage.at (für Neukunden für sechs Monate ab 2.500 Euro Einlage). Bei einjähriger Bindung zahlen Santander (Mindesteinlage 2.500 Euro) sowie VakifBank (Fixzins-Sparbuch) je 1,625 Prozent, die DenizBank (Onlinesparen bzw. Sparbuch) bietet 1,6 Prozent.
  • Wohnbauanleihen: Sie werden von den großen Banken ausgegeben und sind mit heimischen Wohnhäusern "gedeckt". Ihr Plus ist, dass man bis zu vier Prozent Zinsen ohne KESt-Abzug bekommt. Dadurch ist der Nettoertrag höher als bei anderen Anleihen. Sie laufen dafür mindestens zehn Jahre, man kann sie jedoch auch zwischendurch verkaufen. Interessant sind z.B. eine "Stufenzins-Wohnbauanleihe" der Bank Austria (Zinssatz steigt von anfangs zwei Prozent schrittweise auf vier Prozent, im Schnitt sind das 2,83 Prozent im Jahr) oder die "Inflationsgesicherte Wohnbauanleihe" der s Wohnbaubank (im ersten Jahr 3,5 Prozent, ab dann Verzinsung laut Inflationsrate, mindestens ein Prozent).
  • Fonds: "Als Einsteigerprodukt, mit dem man mit kleinem Risiko etwas mehr als am Sparbuch verdienen kann", rät Bank-Austria-Vertriebschef Christin Noisternig zu Investementfonds, die in guten Staats- sowie erstklassigen Unternehmensanleihen anlegen (z.B. Pioneer Euro Special Bond). Sie eignen sich auch als Sparpläne mit monatlichen Einzahlungen von etwa 50 Euro. Für größere Summen gibt es Fondspakete in verschiedenen Risikostufen (z.B. You Invest der Erste Sparinvest). Um die Kosten für die Fondsverwaltung zu verdienen, sollte man sein Geld jedoch zumindest fünf Jahre anlegen. Als Mischform bietet direktanlage.at "Sparen&Anlegen", wo man einen Betrag (ab 30.000 Euro) je zur Hälfte auf ein Sparkonto (zu 2,5 Prozent fix) sowie in Wertpapiere einzahlt.
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