Bevölkerung wächst

2030 leben in Österreich neun Millionen Menschen

Österreich
18.10.2013 11:36
Österreichs Bevölkerungszahl wird bis zum Jahr 2030 auf neun Millionen Einwohner wachsen. Das geht aus einer von der Statistik Austria am Freitag präsentierten Prognose hervor. Im Bundesländervergleich werden Wien und Niederösterreich am meisten zulegen, während Kärnten weiter schrumpfen wird. Eine deutliche Verschiebung gibt es außerdem in der Altersstruktur: Während derzeit 18 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt sind, werden es 2030 bereits mehr als 25 Prozent sein.

Im Moment leben in Österreich 8,43 Millionen Menschen, 2030 sollen es laut Statistik Austria 8,99 Millionen sein - was einem Anstieg von sieben Prozent entspricht. Die Statistiker schätzen, dass diese Zahl bis 2060 auf 9,37 Millionen wachsen wird. Der Anteil der nicht in Österreich geborenen Personen dürfte dann 23 Prozent betragen.

Zahl der Unter-20-Jährigen schrumpft bis 2018
Im Jahr 2012 gab es in Österreich 1,71 Millionen Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren (20 Prozent der Gesamtbevölkerung). Diese Zahl werde zwar bis 2018 auf 1,67 Millionen zurückgehen, danach aber wieder leicht steigen, sodass ab dem Jahr 2027 wieder etwas mehr Menschen unter 20 Jahre alt sein werden als derzeit.

Zahl der potenziell Erwerbstätigen sinkt stetig
5,21 Millionen Personen befanden sich im Vorjahr im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 65 Jahren. Bis zum Jahr 2019 wird sich das Erwerbspotenzial noch leicht auf 5,31 Millionen Personen erhöhen, danach werden jedoch deutlich mehr Menschen ins Pensionsalter übertreten als Jugendliche bzw. Zugewanderte hinzukommen. Dementsprechend wird die Zahl der potenziellen Erwerbstätigen auf 5,11 Millionen im Jahr 2030 (minus zwei Prozent gegenüber 2012) sinken und dann langfristig unter fünf Millionen liegen. Der Anteil der 20- bis 64-Jährigen an der Gesamtbevölkerung wird sich dadurch bis zum Jahr 2030 von derzeit 62 auf 57 Prozent reduzieren. 2060 wird er den Statistikern zufolge nur mehr 53 Prozent betragen.

"Babyboom-Jahrgänge" gehen bald in Pension
Kräftige Zuwächse sind hingegen ab sofort bei jenem Teil der Bevölkerung zu erwarten, der über 65 Jahre alt ist. Immer stärker besetzte Generationen traten in den vergangenen Jahren ins Pensionsalter über. Zuerst waren dies die starken Geburtsjahrgänge um 1940, in rund zehn Jahren werden es dann die "Babyboom-Jahrgänge" der späten 1950er- und der 1960er-Jahre sein.

Im Jahr 2012 waren 1,51 Millionen Menschen (18 Prozent der Bevölkerung) 65 Jahre und älter. Im Jahr 2020 wird die Population der über 65-Jährigen mit 1,71 Millionen um 13 Prozent größer sein als 2012. Bis 2030 steigt diese Zahl auf 2,16 Millionen (plus 43 Prozent), bis 2060 auf 2,70 Millionen (plus 79 Prozent). Das entspricht einem langfristigen Zuwachs um nahezu vier Fünftel des derzeitigen Ausgangsbestandes.

Zahl der im Ausland geborenen Menschen steigt weiter an
Laut Statistik Austria steigt die Zahl der im Ausland geborenen Menschen in Österreich infolge der Zuwanderung auch in Zukunft weiter an. Derzeit leben österreichweit 1,34 Millionen zugewanderte Personen, deren Geburtsort nicht in Österreich liegt (16 Prozent der Bevölkerung). Bis 2030 steigt ihre Zahl auf 1,76 Millionen (plus 31 Prozent), bis 2060 schließlich auf 2,19 Millionen (plus 63 Prozent).

Wien und NÖ wachsen überdurchschnittlich stark
Gesamt gesehen wird die Bevölkerung des gesamten Bundesgebiets in den nächsten Jahrzehnten wachsen – allerdings mit regional unterschiedlichen Entwicklungen. Wien wird infolge der Zuwanderung das stärkste Bevölkerungswachstum aller neun Bundesländer erleben. So wächst die Bevölkerung von 1,73 Millionen (2012) bis 2030 auf 1,97 Millionen (plus 14 Prozent). In der ersten Hälfte der 2030er-Jahre wird die Bevölkerungszahl laut dieser Prognose zwei Millionen überschreiten und 2060 mit 2,19 Millionen um 27 Prozent größer sein als 2012.

Die Bevölkerungszahl Niederösterreichs steigt bis 2060 um 16 Prozent, von derzeit 1,62 auf 1,88 Millionen. Auch das langfristige Bevölkerungswachstum des Burgenlands liegt mit plus zwölf Prozent bis 2060 (von 286.000 auf 319.000) leicht über dem Bundesschnitt von elf Prozent.

Kärnten verliert verliert als einziges Bundesland Einwohner
Die Bevölkerungszahl von Vorarlberg steigt bis zum Jahr 2056 um elf Prozent von derzeit 372.000 auf 412.000 an. Oberösterreich und Tirol wachsen um je sieben Prozent - Oberösterreich von derzeit 1,42 auf 1,52 Millionen (2050) und Tirol von 713.000 auf 766.000 im Jahr 2049. Salzburgs Einwohnerzahl wird bis 2046 von 531.000 auf 559.000 zunehmen, ein Plus von fünf Prozent. Ab Mitte der 2020er-Jahre wird Salzburg mehr Bevölkerung als Kärnten haben und somit zum sechstgrößten Bundesland aufsteigen. Die Bevölkerungszahl der Steiermark wächst noch bis zum Jahr 2044 um drei Prozent, nämlich von 1,21 auf 1,24 Millionen.

Die in den vergangenen Jahren eingetreten Bevölkerungsverluste Kärntens werden sich auch in Zukunft fortsetzen. Bis 2060 verliert Kärnten nach der vorliegenden Prognose acht Prozent seiner derzeitigen Einwohnerzahl (556.000) und wird dann 510.000 Einwohner zählen.

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