"Fliegender Zorro"

Grünspecht zum “Vogel des Jahres 2014” gekürt

Wissenschaft
18.10.2013 10:13
Der Grünspecht ist von BirdLife Österreich sowie seinen Partnerorganisationen Naturschutzbund Deutschland und dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern zum "Vogel des Jahres 2014" gekürt worden. Der Bestand des farbenfrohe Vogels ist in Österreich wie im restlichen Europa stabil.

Wegen der schwarzen Maske um die Augen, der rötliche Kappe und seines Gesangs, der wie Lachen klingt, wird der Grünspecht auch "fliegender Zorro" oder "Lachvogel" genannt. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger im Jahr 2013, der wegen ihres Gesangs auch "Meckervogel" genannten Bekassine, ist der Grünspecht nicht vom Aussterben bedroht ist.

10.000 Brutpaare in Österreich
Glücklicherweise hat der farbenfrohe Vogel wirklich gut lachen: Der Bestand des Grünspechts ist in Europa stabil, in Österreich, wo es derzeit 10.000 Brutpaare gibt, ebenso. In Deutschland haben seine Bestände auf derzeit 42.000 Brutpaare sogar zugenommen. Grund für den stabilen Bestand des "Lachvogels" ist, dass er wie der Buntspecht auf den Schwund seines natürlichen Lebensraums mit dem Vordringen in Siedlungen und selbst Städte reagiert, wo er zunehmend Parkanlagen und größere Gärten für sich entdeckt.

Allerdings kann sich der Trend auch rasch umkehren, warnt Gerald Pfiffinger von BirdLife Österreich: Allzu oft gingen magere Wiesen, in denen der Grünspecht seine Lieblingsspeise Ameisen findet, und alte Bäume zum Höhlenbau verloren. Zudem machen dem Vogel kalte Winter zu schaffen.

Ameisen als Lieblingsnahrung
Bevorzugte Nahrung des Grünspechtes sind Ameisen, die er mit seiner langen Zunge aus ihren Bauten hervorholt. Er findet sie vor allem in mageren, nicht zu dichten und hochwüchsigen Wiesen oder an spärlich bewachsenen Bodenstellen. Um ihn zu schützen, sollte man deshalb auf den Einsatz von Pestiziden in Hausgärten und Parkanlagen verzichten und vor allem extensiv genutzte Streuobstwiesen erhalten.

Neben der ausdrucksvollen Gesichtszeichnung ist auch der Ruf des Grünspechts sehr einprägsam. Wie ein lautes Lachen klingt das gereihte "Kjückkjückkjückkjück", das zur Balzzeit zu einer längeren Gesangsstrophe ausgebaut wird. Im Gegensatz zu anderen Spechten trommelt er dafür nur selten.

Bis zu einem halben Meter Flügelspannweite
Obwohl er durchaus eine auffällige Erscheinung ist und mit 30-35 Zentimeter Länge und bis zu einem halben Meter Flügelspannweite auch eine eindrucksvolle Größe aufweist, bekommt man ihn nicht so leicht zu Gesicht. "Sobald sich ein Beobachter nähert, fliegt er sofort auf den nächsten Baum und versteckt sich auf der abgewandten Seite des Stammes, vorsichtig mit einem Auge hervorlugend", so Pfiffinger.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele