Chance für Umbau

NSA-Chefs Alexander und Inglis nehmen den Hut

Ausland
17.10.2013 15:57
Die Chefs des wegen seiner Abhöraktionen höchst umstrittenen US-Geheimdienstes NSA werden nach Angaben aus Regierungskreisen in den kommenden Monaten ihre Posten räumen. Mit dem Weggang von NSA-Chef Keith Alexander (rechts) und seinem Stellvertreter John Inglis (links) böte sich US-Präsident Barack Obama eine gute Gelegenheit, den auch international in die Kritik geratenen Geheimdienst neu aufzustellen.

Armeegeneral Alexander habe erklärt, er werde sich bis März oder April zurückziehen, hieß es am Mittwoch in Regierungskreisen. Sein Stellvertreter Inglis, ein Zivilist, werde die NSA wohl bereits Ende dieses Jahres verlassen. Als aussichtsreicher Kandidat für Alexanders Nachfolge gilt Vize-Admiral Michael Rogers, der derzeit die 10. US-Flotte und das Kommando der Marine für die virtuelle Kriegsführung leitet. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, hieß es seitens der ungenannt gebliebenen Quellen.

NSA-Sprecherin Vanee Vines sagte der Nachrichtenagentur Reuters, Alexander wolle den Geheimdienst im Frühjahr verlassen, nachdem seine Dienstzeit bereits dreimal verlängert worden war. "Das hat nichts mit Medienberichten zu tun, die Entscheidung für seinen Rückzug ist vorher gefallen", teilte Vines mit. Mit dem Verteidigungsministerium war Alexander ihren Angaben zufolge übereingekommen, seine Amtszeit bis März 2014 zu verlängern.

Langzeit-Führungsduo
Alexander steht seit August 2005 an der Spitze des Geheimdienstes. Er ist damit der NSA-Chef mit der längsten Amtszeit. Inglis hat seine Karriere bei der NSA als Spezialist für Computersicherheit begonnen. Seit 2006 ist er Alexanders Stellvertreter.

2013 war bisher ein katastrophales Jahr für die NSA. Der Dienst geriet massiv in die Kritik, als der frühere Mitarbeiter Edward Snowden weitreichende Ausspähaktivitäten aufdeckte und Zehntausende geheime Dokumente der NSA und des mit ihr kooperierenden britischen Geheimdienstes an Medien weitergab. Die Enthüllungen lösten weltweit Empörung aus.

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