520 Mio. Jahre alt

Forscher finden ältestes bekanntes Nervensystem

Wissenschaft
17.10.2013 08:51
In China hat ein Forscherteam nach eigenen Angaben das älteste bekannte komplette Nervensystem entdeckt - und zwar an einem nur acht Zentimeter langen versteinerten Meerestierchen, das zur Familie der Gliederfüßer gehört und vor rund 520 Millionen Jahre gelebt hat.

Paläontologen von der Universität Arizona, dem Londoner Museum für Naturgeschichte und der Yunnan University fanden die versteinerten Überreste eines längst ausgestorbenen Tieres namens Fuxianhuia protensa in einer Schieferschicht der Provinz Yunnan im Südwesten Chinas, die als Fundgrube für Versteinerungen gilt.

Hatte bereits zentrales Nervensystem
Das knapp acht Zentimeter große Tierchen hatte dem am Mittwoch in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichten Bericht zufolge einen länglichen Körper mit Fangarmen, die es vermutlich zum Schwimmen verwendete, eine Wirbelsäule, Augen und ein Gehirn. An seinem Kopf befand sich eine scherenförmige Kralle, die vermutlich zum Greifen oder Fühlen diente. "Wir wissen nun, dass vorzeitliche Gliederfüßer ein zentrales Nervensystem hatten, das dem heutiger Krabben und Skorpione sehr ähnlich ist", erläuterte der Leiter des Forscherteams, Nicholas Strausfeld, Professor für Neurowissenschaft an der University of Arizona.

Eine Rekonstruktion des Gehirns des 520 Millionen alten alte Fossils (im kleinen Bild links) zeigt den Forschern zufolge eine unerwartete Ähnlichkeit mit dem komplexen Gehirn eines modernen Krebse, wie dem Landeinsiedlerkrebs (rechts).

Dreidimensionale Aufnahme erstellt
Mithilfe einer Computertomografie erstellten die Forscher eine dreidimensionale Aufnahme, die helfen soll, den Fund mit anderen heute lebenden oder ausgestorbenen Arten zu vergleichen. Dem Bericht zufolge datiert der Fund aus einer Periode, in der sich die Vorfahren der heutigen Spinnen, Skorpione und anderen Tieren aus der Familie der Kieferklauenträger vom Stamm der Gliederfüßer (Arthropoda) abspalteten.

Das Bild zeigt den Kopfbereich des versteinerten Tieres, wobei die Forscher mittels einer speziellen Technik die Verteilung der chemischen Elemente im Fossil eruieren konnten. Kupfer zeigt sich in Blau, Eisen in Magenta und der CT-Scan in Grün.

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