Nach Krawallen
Mörder von jungem Russen geschnappt
Bei seiner Festnahme habe der Mann Widerstand geleistet, sei laut Polizei jedoch nicht verletzt worden. Orhan S. soll einen 25-jährigen Moskauer erstochen haben, der seine Freundin vor Belästigungen schützen wollte. Nachdem Anrainer der Polizei Untätigkeit vorgeworfen hatten, stürmte ein Mob aus Hooligans und Rechtsextremen am Sonntag unter anderem einen von Migranten betriebenen Großmarkt.
Orhan S. habe seit mehr als zehn Jahren in Moskau gelebt und zuletzt für seinen Onkel Obst und Gemüse ausgeliefert, teilte Wladimir Markin von der Ermittlungsbehörde mit. Die Tageszeitung "Nowyje Iswestija" berichtete, das Parlament in Moskau wolle die Zuwanderungsgesetze deutlich verschärfen. Kritiker hingegen meinten, das Vorgehen gegen Zuwanderer solle von eigenen Fehlern in der Migrationspolitik ablenken, eine Aufarbeitung der Ausschreitungen finde nicht statt.
Die Moskauer Muslime begingen unterdessen am Dienstag den wichtigen religiösen Feiertag Eid al-Adha. Mehr als 100.000 Menschen beteten auf eigens abgesperrten Straßen. Für die große muslimische Gemeinde in der Metropole gibt es nur wenige Moscheen. Ein großes Sicherheitsaufgebot verhinderte Zusammenstöße mit Ultranationalisten.
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