Besser als "Fifa"?

Fußballsimulation für Puristen: “PES 2014” im Test

Spiele
14.10.2013 12:38
Jahrelang galt "Pro Evolution Soccer", kurz "PES", als die Fußballsimulation für richtige Fans des runden Leders. "Fifa" war hingegen bloß eine schön verpackte Schmalspurvariante für die breite Masse, die "Glory Hunters". So bezeichnen Fußballfans verächtlich all jene, die immer dort sind, wo der Erfolg gerade zu Hause ist. Doch das Bild änderte sich, letztes Jahr übernahm "Fifa" unangefochten die Spitzenposition. Mit "PES 2014" soll sich das nun wieder ändern – wir haben getestet, ob Konami die Rückeroberung des Fußball-Throns gelingt.

Wenn das Budget für den Erwerb zahlreicher Lizenzen nicht reicht, ist bessere Spielbarkeit eine der wenigen Möglichkeiten, die finanzkräftige Konkurrenz auszustechen. Die Gesichter der Spieler sind in "PES 2014" zwar den realen Ebenbildern nachempfunden, doch schmerzt das Fehlen namhafter Vereine trotzdem.

Wenige Lizenzen, unschöne Menüs
Obwohl die Champions-League- und Europa-League-Rechte gesichert wurden, sucht man Austria, Salzburg oder Rapid vergebens. Dank des Editors und der "PES"-Fanszene dürfte aber immerhin in relativ kurzer Zeit Abhilfe geschaffen werden.

Zudem stechen die nach wie vor hässlichen Menüs negativ ins Auge. Mitsamt Mauszeiger wirkt das Ganze so, als wäre die Entwicklung in den Neunzigern steckengeblieben. Da hilft auch der Soundtrack mit seiner sehr passenden klassischen Musik nicht mehr. Immerhin: Grafik und die Animationen am Spielfeld stimmen.

Bevor es dort aber erstmals richtig zur Sache geht, vermitteln ein paar Trainingseinheiten das nötige Können für eine erfolgreiche, also siegreiche Partie. In diesem Punkt darf sich Platzhirsch "Fifa" ruhig noch etwas abschauen.

Überschaubare Anzahl an Modi, schlaue KI
Dafür wartet "PES 2014" nur mit einer überschaubaren Anzahl an Spielmodi auf. Man könnte sagen, es konzentriert sich ganz puristisch auf das Fußballspiel an sich. Während der ersten Minuten fühlt sich das Geschehen dabei nicht ganz nach dem gewohnten "PES" an. Allerdings ist das Spielgefühl an sich sofort ein wesentlich besseres.

Wie beim Konkurrenten werden auch in "PES 2014" die körperlichen Eigenschaften und die technischen Fähigkeiten der einzelnen Kicker berücksichtigt. Grundsätzlich gestaltet sich die Ballkontrolle so wesentlich realistischer. Genauso wie bei "Fifa 14" trifft das auch auf die Zweikämpfe zu. Die KI agiert subjektiv sogar noch einen Tick besser als beim Konkurrenten.

Spielerisch verbessert, optisch etwas schwach
Insgesamt präsentiert sich "PES 2014" somit spielerisch klar verbessert. Die Frage, welcher Titel – "PES" oder "Fifa" – hier die Oberhand behält, hängt vor allem von eigenen Vorlieben ab. Bei objektiver Betrachtung kann man von einem klassischen Unentschieden sprechen.

Grafisch hinkt "PES 2014" "Fifa" hingegen etwas hinterher, wenngleich der Abstand nicht allzu groß ist. Die Stimmung im Stadion wurde von Konami dafür besser eingefangen. Ein klarer Pluspunkt ist zudem der bessere deutsche Kommentator in "PES" - obwohl auch hier der englische eine Spur besser gefällt.

Fazit: Fußball spielen als Geschmackssache
"PES 2014" ist eindeutig besser als sein Vorgänger. An die neuartige Spielweise gewöhnt man sich rasch und möchte sie auch nicht mehr missen. Während also im spielerischen Bereich Gleichstand mit "Fifa 14" herrscht, fehlt in puncto Präsentation, Menüführung, Spielumfang und Lizenzen doch einiges. Wer also gerade auf diese Dinge Wert legt, ist bei "Fifa 14" besser aufgehoben. Geht es aber rein um die spielerische Komponente, wird es zu einer Geschmackssache. Im Zweifelsfall dürfte hier nur eine Probepartie weiterhelfen.

Plattform: PS3 (getestet), Xbox 360, PC
Publisher: Konami
krone.at-Wertung: 8/10

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