Zuerst in den Tropen

Studie: Extremes Wetter wird schon bald zur Norm

Wissenschaft
10.10.2013 09:43
Die extremen Wetterphänomene der Vergangenheit werden schon bald Alltag sein. Wenn der Ausstoß an Treibhausgasen auf dem heutigen Niveau bleibe, würden bisher als extrem empfundene Wetterlagen wie etwa große Hitze ab 2047 zur Normalität, heißt es in einer am Mittwoch in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichten Studie. Als erstes werden die Tropen von den Veränderungen betroffen sein.

Wissenschaftler von der Universität Hawaii nahmen als Grundlage ihrer Berechnungen die Wetteraufzeichnungen der vergangenen 150 Jahre, die als zuverlässig gelten. Aus diesen Daten suchten sie für verschiedene Weltregionen die extremen Wetterwerte heraus, etwa ungewöhnlich hohe Temperaturen.

Dann verglichen sie diese mit den zu erwartenden Wetterlagen in den kommenden Jahrzehnten. Schließlich berechneten sie für jede Region das Jahr, in dem die Extremlagen der Vergangenheit zur Normalität werden. Berücksichtigt wurden unter anderem Luft- und Wassertemperaturen, Niederschläge und die Versauerung der Ozeane.

Klimaveränderung zuerst in den Tropen
Die Resultate hätten sie überrascht, erklärte der Mitautor der Studie, Camilo Mora. "Egal welches Szenario zugrunde gelegt wird, die Veränderungen kommen bald." Als Erstes werden den Berechnungen zufolge tropische Gegenden betroffen sein. Gerade diese Regionen seien aber nicht auf einen heftigen Klimawandel vorbereitet, so die Forscher. Das Jahr der Klimaveränderung wurde für Indonesien auf 2020 berechnet, für Moskau hingegen erst auf 2063.

"Unsere Resultate deuten darauf hin, dass die Länder zuerst getroffen werden, die die wenigsten Reaktionsmöglichkeiten haben", erklärte der Mitautor Ryan Longman. Ironischerweise seien das zugleich die Staaten, die am wenigsten zum Klimawandel beitragen würden. Da tropische Pflanzen und Tiere nicht an starke Klimaveränderungen gewöhnt sind, werden diese laut der Studie besonders unter dem Wandel leiden.

Bis zu fünf Milliarden Menschen betroffen
Optimistisch gerechnet würden bereits vor 2050 eine Milliarde Menschen vor allem in Entwicklungsländern von den extremen Wetterlagen betroffen sein, erklärte Longman. Unter Berücksichtigung der derzeit üblichen Annahmen seien es sogar fünf Milliarden Menschen.

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