Wie Stacheln im Hals

Halsweh: Wann muss ich zum Arzt?

Gesund
09.10.2013 13:52
Viren oder Bakterien? Durchschnittlich leidet jeder Dritte unter Schmerzen im Rachen durch Infektion. Doch was lässt sich selbst behandeln und wann ist der Gang zum Arzt nötig?

Warmer Wickel, Lutschtabletten, Tee mit Honig, heiße Zitrone, Salzwasser – Mittelchen gegen Halsweh gibt es viele und alle haben ihre Berechtigung, wenn es sich eben "nur" um eine Entzündung im Rachen ("Pharyngitis") handelt. Es können aber auch andere Krankheiten hinter den Symptomen – Schluckbeschwerden, gerötete Rachenschleimhaut, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen – stecken.

Halsschmerzen sind häufig – bis zu 30 Prozent der Bevölkerung leiden daran. Nur etwa jeder Zehnte sucht einen Arzt auf. In jedem zweiten Fall gehen die Beschwerden mit einer Erkältung einher.

Muss ich zum Arzt?
Hier kommt es darauf an, seit wann das Halsweh besteht. Wenn dies erst seit Kurzem der Fall ist, gibt es keine Einwände gegen eine Selbstbehandlung, wie Pharmazeut Dr. Alfred Klement aus Wien bestätigt. Zumal eine sehr hohe Selbstheilungstendenz vorliegt: Bei Studien mit und ohne Medikamentengaben besserten sich die Symptome bei allen Teilnehmern innerhalb von drei Tagen, nach einer Woche waren 80 bis 90 Prozent beschwerdefrei. Das berichtet HNO-Facharzt Dr. Andreas Temmel, Perchtoldsdorf in einem Fortbildungsblatt für Apotheker ("apo punkte 2/2013").

Kommt allerdings Fieber hinzu, das mehr als drei Tage dauert, oder halten weitere Krankheitssymptome sieben bis zehn Tage an, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Vorsicht ist auch bei Hautausschlag geboten, der mit dem Halsschmerz zusammen erscheint (Scharlach?). Halsschmerzen kommen natürlich auch bei der echten Influenza auf, im Vordergrund stehen aber schwere Erkrankungssymptome, wie sie eben für die "echte Grippe" verantwortlich zeichnen. Starke Schwellung der Lymphdrüsen sollte ebenfalls beobachtet werden. Nicht zuletzt erzeugen verschiedenste Viren und Bakterien Entzündungsherde. Darauf kommt es bei der Behandlung an. Denn nur bei bakteriellem Befall ist eine Antibiotikatherapie sinnvoll.

Achtung – eine Entzündung kann auch auf den Kehlkopf übergreifen ("Laryngitis"). Ein Anzeichen sind Schluck- und Stimmstörungen. Refluxerkrankungen ("Sodbrennen") müssen ausgeschlossen werden. Auch sie verursachen wiederkehrende Beschwerden.

Das bringt bei Halsweh Linderung
Weil eine unkomplizierte Hals-/Rachenentzündung oft von selber wieder besser wird, bedeutet das nicht, dass man die Schmerzen ertragen muss – es gibt sehr gute Möglichkeiten der Linderung. Etwa langsam lösliche Lutschpastillen oder -tabletten mit Wirkstoffen gegen Schmerzen. Bei Entzündungen im Rachen sind die sehr beliebten Gurgellösungen und Spülungen übrigens nur mäßig bis kaum wirksam, weil man die unteren Bereiche des Rachens (Gaumenmandeln, Schlund) nicht erreichen kann. Der Würgereflex verhindert die Benetzung tieferer Scheimhautschichten. Praktischer sind Sprays mit Aufsatz (Apotheke). Tipp: Bei der Einnahme lange "Aaaa" sagen.

Auch die Verwendung eines Inhalators bringt Erleichterung, der Dampf aus einer Schüssel mit heißem Wasser hingegen dringt nur in die oberen Atemwege vor.

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