Nach Hirnblutung

Argentinien: Präsidentin musste operiert werden

Ausland
08.10.2013 21:53
Nach einer lange Zeit unerkannten Hirnblutung ist die argentinische Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner am Dienstag erfolgreich operiert worden. Der Eingriff sei ohne Komplikationen verlaufen, die 60-Jährige schon wieder "guter Laune", teilten ein Regierungssprecher und die Ärzte der Klinik am Abend in Buenos Aires mit. Die Mediziner hatten im Vorfeld von einem Routineeingriff gesprochen.

Die Blutansammlung zwischen dem Gehirn und der Schädeldecke der argentinischen Präsidentin war durch einen Sturz am 12. August verursacht worden. Zwei Monate später wurde bei Untersuchungen ein Blutgerinnsel festgestellt, wie Kirchners Sprecher am Wochenende mitgeteilt hatte. Die Ärzte hatten der Präsidentin zunächst bloß einen Monat Ruhe verordnet, doch Kribbeln im linken Arm und Muskelschwäche machten Kirchner misstrauisch.

Laut dem Neurologen Anders Cohen vom Brooklyn Hospital Center in New York können sogenannte Subduralhämatome - Ansammlungen von Blut unter der äußeren Hirnhaut - schon seit mehr als 100 Jahren operativ entfernt werden. Die Patienten könnten in der Regel nach drei Tagen das Krankenhaus verlassen und nach vier bis sechs Wochen wieder ihren gewohnten Aktivitäten nachgehen.

Genesungswünsche und Blumen vor dem Spital
Während Kirchners Behandlung führt Vizepräsident Amado Boudou in ihrem Auftrag die Regierungsgeschäfte. Mehrere südamerikanische Staatschefs schickten Genesungswünsche an die Patientin, vor dem Krankenhaus legten junge Anhänger Blumen und Aufmunterungsbotschaften ab.

Parlamentswahlen: Mehrheit für Kirchner-Partei wackelt
In knapp drei Wochen, am 27. Oktober, werden große Teile des argentinischen Parlaments neu gewählt. Jüngsten Umfragen zufolge könnte Kirchners Partei ihre Mehrheit verlieren. Kirchner wurde 2007 ins höchste Staatsamt gewählt und 2011 wiedergewählt. Ihr Mandat läuft bis 2015.

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